Projekte für mehr Nachhaltigkeit Die Pläne der „Weltveränderer“ im Neuen Jahr

Saarbrücken · „Global nachhaltig brunchen mit den Weltveränderern“ – unter diesem Titel hatte der Verein „Weltveränderer“ am Samstag zu seiner letzten Veranstaltung in diesem Jahr in das Kulturzentrum Breite63 in Saarbrücken-Malstatt eingeladen.

 Harald  Kreutzer vom Saarbrücker  Verein Weltveränderer.   Foto: Harald Kreutzer

Harald Kreutzer vom Saarbrücker Verein Weltveränderer. Foto: Harald Kreutzer

Foto: Kreutzer/Privat

Ab 11 Uhr wurde dort gemeinsam gegessen, getrunken und es wurden neue sowie bestehende Ideen besprochen.

Der entwicklungspolitische Verein Weltveränderer setzt bei seinen Projekten den Fokus vor allem auf globale Nachhaltigkeit. So werden bei den unterschiedlichen Themen, die sie behandeln, nicht nur lokale Aspekte berücksichtigt. Es sei genauso wichtig, die internationale Ebene zu betrachten, erklärte Harald Kreutzer von den Weltveränderern in seiner Ansprache.

Ein Beispiel für die internationale Ausrichtung sei das Thema „Mobilität“, mit dem sich der Verein im Jahr 2019 auseinandergesetzt hatte. Dabei wurden die Schulwege von Kindern aus Tororo in Uganda mit denen der Kinder aus dem Saarbrücker Stadtteil Malstatt verglichen. Dabei stellte man fest, dass sich die Mehrheit der Schüler aus Tororo, die ihren zehn Kilometer langen Schulweg zu Fuß gehen müssen, darüber im Klaren ist, wie sie der Natur mit ihren „Trampelpfaden“ zusetzen. Im Vergleich dazu  sei die Zahl der Malstätter Kinder, die sich über die Umweltverschmutzung durch das „Eltern-Taxi“ zur Schule bewusst sei, wesentlich geringer. Diese Anschauungslücke nahmen die Weltveränderer 2019 zum Anlass, um den Kindern einer Grundschule in Malstatt spielerisch zu vermitteln, was ein nachhaltiges Fahrzeug ausmacht. „Das Projekt wurde von den Schülern gut angenommen“, sagte Susanne Speicher – die auch bei „Fridays for Future Saarland“ aktiv ist. Daher stellte eine Malstatter Grundschule im Anschluss an das Projekt eine Anfrage an den Verein, um mit den Weltveränderern eine „Nachhaltigkeits AG“ einzurichten. Sie soll die Kinder über unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit informieren.

Um die Menschen über die Arbeit von Gewerkschaften im Allgemeinen zu informieren, gab es bei der Veranstaltung eine Ausstellung, die ausführlich erklärte, was eine Gewerkschaft im Detail eigentlich ist oder wie sie aufgebaut ist. Die verschiedenen Aufgabenfelder wurden in diesem Kontext genauer erläutert, und es wurde gezeigt, inwiefern Arbeitnehmervertretungen auf internationaler Ebene agieren.

Des Weiteren berichteten Susanne Speicher und Harald Kreutzer bei einem Rückblick von weiteren Projekten, die im zu Ende gehenden Jahr umgesetzt wurden – in Zusammenarbeit mit sogenannten „Repair-Cafés“. Denn die Weltveränderer kritisieren, dass viele Menschen heutzutage defekte Elektro-Geräte nicht mehr reparieren lassen. Meistens werden die kaputten Produkte einfach weggeworfen und durch neue ersetzt. Um die dadurch entstehenden Abfälle zu reduzieren sowie um ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen, veranstalten diese Repair-Cafés Zusammenkünfte, bei denen die Teilnehmer lernen, unterschiedliche Alltagsgegenstände selbst zu reparieren. Auch im kommenden Jahr, wollen die Weltveränderer dieses Nachhaltigkeitsprojekt weiter unterstützen.

Für das kommende Jahr ist außerdem ein Projekt zur Digitalisierung in Planung. Der Verein will dabei auf die angemessene Entsorgung von elektronischen Geräten aufmerksam machen und sich für eine längere Nutzung von Smartphones, Tablets und ähnlichen Geräten einsetzen. Auch zum Steuer-Dumping von Unternehmen wie Google oder Amazon soll im kommenden Jahr ein Projekt entstehen.

Das Thema der Lebensmittelverschwendung in Kantinen, in der Gastronomie sowie bei Veranstaltungen rückt bei der Arbeit des Vereins immer wieder in den Vordergrund. Bereits am 7. Januar starten die Weltveränderer beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten in Berlin ihre erste Aktion im neuen Jahr. Frank-Walter Steinmeier soll Reste seines Buffets in von den eingeladenen Weltveränderern aus Saarbrücken mitgebrachten Senf- und Gurkengläsern einpacken, um ein öffentliches Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung zu setzen (die SZ berichtete).

Die Weltveränderer streben außerdem an, für die nächste Verleihung des Staatspreises für Design ein Produkt einzureichen. Dafür sollen die Produktions.Bedingungen von Schuhen beleuchtet werden und ein nachhaltiges Verpackungsdesign entworfen werden.

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