Saarbrückerin ist deutsche Vize-Meisterin Die Olympischen Spiele fest im Blick

Saarbrücken · Die 20 Jahre alte Saarbrückerin Daniela Singh gewinnt bei deutschen Box-Meisterschaften die Silbermedaille.

 Deckung hoch: Daniela Singh vom Boxclub Lucky Punch Saarbrücken will sich auf internationaler Ebene weiterentwickeln.

Deckung hoch: Daniela Singh vom Boxclub Lucky Punch Saarbrücken will sich auf internationaler Ebene weiterentwickeln.

Foto: Andreas Schlichter

Angefangen hat es mit einem Streit. Daniela Singh war mitsamt Vater, Bruder und Stiefmutter Susanne Busse in einem Saarbrücker Boxverein aktiv. Sie  verkrachte sich mit einem Trainer – und beschloss, mit der Familie einen eigenen Verein auf der Folsterhöhe zu eröffnen. In den vergangenen Jahren ist der neugegründete Boxclub Lucky Punch Saarbrücken auf 80 Mitglieder angewachsen. Mit Gründungsmitglied Daniela Singh hat er eine erfolgreiche Sportlerin in sienen Reihen. Sie gewann vor kurzem bei den deutschen U 21-Boxmeisterschaften im nordrhein-westfälischen Moers die Silbermedaille im Leichtgewicht (bis 60 Kilogramm). „Mein Ziel war es, auf einen der ersten drei Plätze zu kommen. Nachdem das Finale so schwer war und meine Gegnerin einen richtig guten Tag hatte, war ich mit der Vizemeisterschaft zufrieden“, erzählt die 20-Jährige, die den Finalkampf gegen Dilara Gökalan verlor.

Singh weiß, wie sich gewinnen anfühlt. Vor zwei Jahren gewann sie bei den Jugend-Meisterschaften den Titel. 2016 schied die Saarbrückerin in ihrem ersten Anlauf bei den Seniorinnen im Achtelfinale aus. Der zweite Platz lässt nun auf weitere Leistungssteigerungen hoffen. „Nächstes Jahr will ich die deutsche Meisterschaft natürlich gewinnen. Das ist das erste Ziel. Ansonsten will ich mich international weiterentwickeln, an Erfahrung gewinnen und vielleicht auch mal bei den Olympischen Spielen mitmachen. Das liegt natürlich noch in weiter Ferne – aber so eine Olympia-Teilnahme wäre das Nonplusultra, sagt Singh.

Ganz so unwahrscheinlich scheint das nicht. Seit der Jugend-Meisterschaft 2015 steht Singh in Kontakt mit Bundestrainer Roland Kubath. Sie war bei einem Lehrgang auf dem Stützpunkt in Heidelberg und nahm an der Europameisterschaft in Ungarn teil. „Mit der Einladung hatte ich Null gerechnet. Ich hatte so wenige Kämpfe und durfte schon mitfahren. Das war bisher der absolute Höhepunkt für mich“, erinnert sich Singh. Damals schied sie gegen die Junioren-Weltmeisterin Irma Testa im Achtelfinale aus.  „Die Chancen stehen gut, dass ich bei der EM im nächsten Jahr auch mitmache - aber dafür muss ich natürlich erst mal abliefern“, erklärt die 20-Jährige.

Dafür trainiert die Auszubildende zur Groß und Außenhandelskauffrau vier Mal pro Woche im Verein. Dazu kommen an den übrigen Tagen Einheiten mit ihrem Mentor und Vater Uwe Schmitt. Den Ehrgeiz, sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren, hat sie von ihren Eltern mitbekommen, erzählt Daniela Singh: „Meine ganze Familie macht Sport - das hilft extrem. Ich bin sehr ehrgeizig und investiere super gerne Zeit in meinen Sport, weil man nur etwas erreichen kann, wenn man sich quält. Und deswegen will ich immer dranbleiben und immer ein bisschen stärker sein als die Konkurrenz - die Zielstrebigkeit habe ich auf jeden Fall.“ Wenn sie diese aufrechterhält, wird man von ihr noch einiges hören – davon ist sie überzeugt. Spätestens bei der deutschen Meisterschaft 2018 soll das so sein.

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