Fastnacht Die Narren entern im Westen Bütt und Bühne

Burbach/Altenkessel · Karnevalisten in Altenkessel und Burbach zeigten mit ihren Prunksitzungen, wie lebendig und jung die Fastnacht sein kann.

 Das singende Prinzenpaar, Katharina I. und Matthias I.

Das singende Prinzenpaar, Katharina I. und Matthias I.

Foto: BeckerBredel

Die Karnevalisten haben die Landeshauptstadt fest im Griff. Wie wir bereits gestern berichteten, feierten die Karnevalsvereine „Die Holzäppel“ und „Die Saarraketen“ in Bübingen und Güdingen gelungene Premierensitzungen. Auch im Wilden Westen sollten  sich die Jecken aufs  närrische Treiben einstimmen. So haben die Kesselflicker in der Altenkessler Jahnturnhalle die Session unter das Motto „Wilder Westen“ gestellt.

  Bühnenkünstler Theo Colanie eröffnet die Prunksitzung mit seiner Parodie auf den Schlager „Ich will ’nen Cowboy als Mann“, ehe Wolfgang Bogler als Sitzungspräsident in Aktion tritt. Eigene Akteure schickt er in die Bütt. „Robert und Martha Pfahl“, die mit viel Lokalkolorit ihre Scherze treiben und damit prima ankommen. „Labbes und Dabbes“ berichten manch Pikantes aus dem Vereinsleben aus Narrensicht.

Dazu kommen die vielen Akteure aus den Garden. Von den Minis über die Junioren bis zu den Aktiven – alle Altersklassen finden sich bei den Kesselflickern. Mit Lea Dressel und Max Spangenmacher haben die Altenkesseler sogar noch ein Tanzpaar. Dann sind da noch die singenden Tollitäten. Die amtierenden Regenten Matthias I. und Katharina I. haben zuletzt schon oft mit gekonnten Gesangseinlagen überzeugt. Viele ihrer Vorgänger sind tief im familiären Verein verwurzelt, wie die Auftritte des Prinzenchors bei den Kesselflicker-Kappensitzungen zeigen. Gemeinsam animieren sie zum Mitsingen und Mitmachen, gern passend zum Sessionsmotto: „Komm, hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer.“ Dazu noch ein paar karnevalistische Könner, die in der Region über die Bühnen tingeln und fertig ist der mitreißende Faasend-Mix. Er bietet etwa den gut aufgelegten „Fidelius“ Christoph Lesch, der sein „dreistündiges Kurzprogramm“ in einen 20-Minuten-Vortrag presst.

„Till Eulenspiegel“ Marek Winter versteht sich nach Narrentradition auf das politische Fach und macht über die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik seine Scherze. Die Konsorten sind als Band wie aus dem Nichts plötzlich da und stellen eine Halle binnen weniger Takte auf den Kopf. Um dann so schnell  zu verschwinden, wie sie gekommen sind, stets ein immer noch tobendes närrisches Volk zurücklassend.

So wurden sie auch Stunden zuvor im Burbacher Bürgerhaus gesehen, das die Karnevalsgesellschaft „Mir sin do“ (MSD) zur Narrhalla gemacht hat. Dort eröffnete ein Jubilar die Prunksitzung. Joachim Moser, dessen Büttenredner-Karriere vor 20 Jahren an gleicher Stelle an der Seite seines Bruders Harald als „De Long unn de Dick“ begonnen hat. Inzwischen ist er als „De Lädisch“ auf allen saarländischen Karnevalsbühnen gefeiert.

 Die Tänze der Gardemädchen und der Mariechen sind seit jeher eine der Stärken von Burbachs Gesellschaft „Mir sin do“.

Die Tänze der Gardemädchen und der Mariechen sind seit jeher eine der Stärken von Burbachs Gesellschaft „Mir sin do“.

Foto: BeckerBredel

Schon damals muss er über sein „Lawinsche“ berichtet haben. Jener Angetrauten, die er wegen ihrer Körperfülle so nennt. Zum 20-Jährigen bedenkt er sie mit besonders viel Spott – zum Amüsement seines Publikums. Außerdem füllen bei der MSD die beiden Präsidenten die Bütt mit Leben. Präsident Josef Weiß sinniert als „Jupp von Flabbes“ über seine Tätigkeit als Elferratsmitglied: „Ich hann die Aawet nitt erfunn – na unn?“ Vizepräsident Thomas Rink lebt seine Rolle als „De Matze“ aus. Allrounder bei der MSD sind die Saarsittiche Angela Wachs und Armin Dissieux. Meistens Stimmungslieder singend, manchmal als Rednerduo in der Bütt. Für Heiterkeit sorgen die „Klooreiche“, die gemischte Klamauktruppe. Aushängeschild der MSD ist die Tanzsparte, angefangen von den Mariechen Celine Erb und Serena Jost bis hin zur Aktivengarde. Sie zieht das Publikum vom ersten bis zum letzten Takt in ihren Bann.

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