Oberbürgermeisterwahl Britz und Conradt treten nochmal an
Saarbrücken · In zwei Wochen kommt es zwischen SPD-Kandidatin und CDU-Kandidat zur Stichwahl um die Führung der Landeshauptstadt.
Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) hat es am Sonntag nicht geschafft, ihr Amt im ersten Anlauf zu verteidigen. Sie muss gegen ihren christdemokratischen Mitbewerber Uwe Conradt am Pfingstsonntag in die Stichwahl. „Das bedeutet noch einmal 14 Tage laufen und rennen“, kommentierte Britz das Ergebnis. Sie sagt: „Meine Position kommt bei den Wählern an.“ Unter anderem stehe sie für eine weltoffene und tolerante Landeshauptstadt, für die es sich lohne, nochmal 14 Tage zu kämpfen.
Uwe Conradt (CDU) interpretiert das Ergebnis ganz anders. „Frau Britz hat ein Minus von rund 20 Prozent eingefahren. Die Saarbrückerinnen und Saarbrücker haben also klar gesagt, dass sie eine Erneuerung im Rathaus wollen.“ Die Stadt brauche diesen „neuen Schwung“ auch, sagt Conradt – und „einen neuen Stil“. „Ich freue mich deshalb, bis zur Stichwahl nun nochmal zwei Wochen mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen“, sagt er.
Die Grünen konnten ein gutes Ergebnis feiern, ohne dass es ihre Kandidatin in die Stichwahl geschafft hat. Sie gehen aber mit einer größeren Fraktion als bisher in den Stadtrat und werden mit einiger Wahrscheinlichkeit im Bezirk Mitte erstmals den Bürgermeister stellen.
Linke und FDP konnten dagegen weder mit dem Oberbürgermeisterkandidaten- noch mit dem Stadtratsergebnis zufrieden sein. Die Linke verlor leicht, die FDP blieb in etwa auf dem Stand wie bisher (weitere Berichte folgen).
Vor allem der parteilose Spitzenkandidat der FDP, Gerald Kallenborn, schnitt deutlich schlechter ab, als es seine Partei gehofft hatte. Kallenborn gab sich am Sonntagabend fassungslos. Er rang sichtlich nach Worten, hatte deutlich mehr Zustimmung erwartet.
Insgesamt verlief die Wahl reibungslos. Nur im Wahllokal Feuerwehrgerätehaus Fechingen (Wahlbezirk 4531) sind zu Beginn der Wahl falsche Stimmzettel für die Wahl zum Bezirksrat Halberg ausgegeben worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Unmittelbar nach Entdecken der Panne sei die Bezirksratswahl mit den korrekten Stimmzetteln fortgeführt worden. „Die anderen Wahlen (Europawahl, Regionalverbandsdirektor/in, Oberbürgermeister/in, Stadtrat und Regionalversammlung) waren von der Panne in dem Wahllokal unberührt“, teilt die Stadtpressestelle mit . Ob und welche Konsequenzen die Panne für das Ergebnis für die Wahl zum Bezirksrat Halberg hat, wird die Stadt prüfen und anschließend im Gemeindewahlausschuss beraten und entscheiden. Die Landeswahlleitung wurde informiert.