Unwetter auf Mallorca Die drei von der Saar hatten Schutzengel

Mallorca/Saarbrücken · Patty Jaeger, Achim Loosen und Wolfgang Kubig erlebten am Dienstagabend auf Mallorca das schlimmste Unwetter, das dort je wütete.

 Dieser Audi ist nur eines von zahlreichen Autos, die von den Fluten mitgerissen wurden.   

Dieser Audi ist nur eines von zahlreichen Autos, die von den Fluten mitgerissen wurden.   

Die spanische Insel Mallorca ist am Dienstag vom größten Unwetter ihrer Geschichte heimgesucht worden. Mehr als 220 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden kamen vom Himmel und überfluteten im Osten der Insel die Region um die Kleinstadt Arta komplett.

Neun Tote wurden bis gestern Nachmittag gemeldet. Auch drei Menschen aus dem Regionalverband Saarbrücken sind zurzeit in der Region und hatten Schutzengel. „Ich habe gestern meine Eltern an den Flughafen von Palma gefahren, als der Regen anfing. Auf dem Rückweg ging gar nichts mehr. Das Wasser kam die Straßen heruntergeschossen. 100 Meter vor mir sind zwei Engländer in einem Taxi ertrunken. Ich habe sofort umgedreht und bin durch einen Wald gefahren. Ich hatte unglaubliches Glück“, sagt Achim Loosen aus Auersmacher.

Der 49-Jährige hatte am 1. Juni auch das Unwetter in der Gemeinde Kleinblittersdorf miterlebt. „Das Unwetter hier auf Mallorca ist um vieles schlimmer. Es gibt in vielen Orten keine Kanalisation, und das gesamte Wasser ist die Straßen heruntergeschossen. Am Ende der Straße türmen sich die weggespülten Autos“, erzählt Achim Loosen, der gestern am Nachmittag bei wieder strahlendem Sonnenschein seinen Freund Wolfgang Kubig in Font de sa Cala besuchte. Wolfgang Kubig heiratete am vergangenen Samstag auf Mallorca. „Als das Unwetter losging, saßen wir  im Hotelrestaurant. Auch das Restaurant wurde geflutet. Wir hatten wahnsinniges Glück, dass wir nicht irgendwo unterwegs waren“, berichtet Kubig, der aus Güdingen stammt.

 Das ist die Straße, auf der Patty Jaeger am Abend des Unwetters ins Tierheim fahren wollte. Zum Glück blieb sie daheim. Sonst wäre sie womöglich in diesen Erdrutsch geraten.          

Das ist die Straße, auf der Patty Jaeger am Abend des Unwetters ins Tierheim fahren wollte. Zum Glück blieb sie daheim. Sonst wäre sie womöglich in diesen Erdrutsch geraten.         

 Wolfgang Kubig (links) und Achim Loosen.   

Wolfgang Kubig (links) und Achim Loosen.   

 Patty Jaeger.      

Patty Jaeger.      

Patty Jaeger ist gebürtige Luxemburgerin, wohnt in Saarbrücken und setzt sich mit dem Verein Mallorca-Pfötchen an der Saar für Hunde und Kinder ein, denen es auf Mallorca nicht gut geht. Wenn sie auf Mallorca ist, lebt sie in Arta – genau dort, wo das Unwetter  am heftigsten tobte. „Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Ich hatte nur noch die Chance, unser Haus zu sichern. Ich habe gedacht, die Welt geht unter. Der Bürgermeister von Arta ist unter den Opfern. Es ist alles schrecklich“, erzählt Patty Jaeger, die genau wie die beiden anderen Saarländer wahnsinniges Glück hatte. „Ich wollte zum Tierheim fahren und einen Hund abholen, musste die Fahrt wegen des Regens aber absagen. Ich hatte großes Glück, denn 200 Meter vor unserem Haus ist die Straße komplett weggebrochen. Ich darf gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich mich ins Auto gesetzt hätte.“

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