Deutscher Computerspielpreis 2022 Bis zu 100 000 Euro Preisgeld: Ist „Lacuna“ aus dem Saarland das beste Spiel Deutschlands?
Saarbrücken/München · Die Nominierten für den wichtigsten Preis der deutschen Videospielbranche stehen fest. Ganz vorne mit dabei: „Lacuna“ – ein Titel aus Saarbrücken.

Diese Videospiele stammen von der Saar
Es ist der wichtigste Preis der deutschen Videospielbranche: der Deutsche Computerspielpreis, der jährlich in München verliehen wird. Nun stehen die Nominierten für das Jahr 2022 fest. Und ein Entwicklerteam aus dem Saarland kann sich gute Chancen auf den renommierten Hauptpreis ausrechnen: „Lacuna“ vom Saarbrücker Spielestudio DigiTales Interactive gehört zu den drei Nominierten in der Kategorie „Bestes deutsches Spiel“. Als Preisgeld winken für den ersten Platz satte 100 000 Euro; die anderen Nominierten erhalten je 30 000 Euro.
Es wäre nicht der erste entsprechende Preis für das mittlerweile vierköpfige Team um DigiTales-Gründer Jasmin Pfeiffer und Julian Colbus: Erst im November letzten Jahres erhielt „Lacuna“ beim Game Award Saar den Preis für das beste Spiel – 10 000 Euro aus dem Topf der Landesinitiative „Game Base Saar“, verliehen von Ministerpräsident Tobias Hans.
„Lacuna“ von DigiTales: Aus dem Saarland in die ganze Welt
„ We did not see this coming in our wildest dreams“, schreibt das Team von DigiTales Interactive auf Instagram – auf Englisch, denn das Publikum ist international. „Lacuna“ geht aus dem kleinen Saarland raus in die weite Welt und feiert international Erfolg. Sogar ins Chinesische, Koreanische und Japanische wurde das Spiel übersetzt. Und jetzt macht der asiatische Markt laut DigiTales gut die Hälfte der Verkäufe aus.
„Lacuna“ ist das im Mai letzten Jahres erschienene Erstlingswerk der Saarbrücker Spieleschmiede. Es erzählt eine düstere Noir-Detektivgeschichte in dystopischem Science-Fiction-Setting, deren Verlauf sich nach den Entscheidungen der Spielenden richtet. In wunderschöner 2D-Pixel-Grafik gilt es, Detektivarbeit zu leisten, Hinweise zu kombinieren, Verdächtige zu verhören und unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen, die weitreichende Konsequenzen haben könnten.
Deutscher Computerspielpreis 2022: Zwei Nominierte aus dem Saarland
Die Verleihung des Deutschen Computerspielpreises findet am 31. März statt und wird in einer Online-Show live per Stream übertragen. Neben „Lacuna“ stammt noch ein Nominierter aus dem Saarland: „Skuggor“ vom ebenfalls in Saarbrücken ansässigen Studio Battyrabbit ist in der Kategorie „Nachwuchspreis – Bester Prototyp“ nominiert. Die saarländischen Spiele sind zwei von 456 Vorschlägen, die eingereicht wurden. Eine Fachjury hat aus den Vorschlägen in 16 Kategorieren jeweils drei bis fünf Nominierte ausgewählt. 800 000 Euro sind insgesamt für die Preise ausgeschrieben – alleine 100 000 Euro davon könnten am 31. März für „Lacuna“ und 50 000 Euro für „Skuggor“ nach Saarbrücken gehen.

Deutscher Computerspielpreis 2022: Alle Nominierten im Überblick
- Bestes Deutsches Spiel: Lacuna (DigiTales Interactive), Chorus (Deep Silver Fishlabs), Endzone: A World Apart (Gentlymad Studios)
- Bestes Familienspiel: Katze Q – Ein Quanten-Adventure (Kamibox), Omno (Studio Inkyfox), Witchtastic (Flemming Visual Effects)
- Nachwuchspreis – Bestes Debüt: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube), Cleo: A Pirate’s Tale (Greycap Audiovisual Mediadesign), White Shadows (Monokel)
- Nachwuchspreis – Bester Prototyp: Skuggor (Battyrabbit), Delightfyl (Felicitas Brämer), Makis Adventure (Mateo Covic, Eric Hartmann)
- Beste Innovation und Technologie: Der Fall – Wettlauf gegen die Zeit (MixUp), VR Skater (Deficit Games), Warpdrive (Holocafe)
- Beste Spielewelt und Ästhetik: A Juggler’s Tale (Kaleidoscube), Itorah (Grimbart Tales), Omno (Studio Inkyfox)
- Bestes Gamedesign: Get Together: A Coop Adventure (Studio Sterneck), Kraken Academy!! (Happy Broccoli Games), Omno (Studio Inkyfox)
- Bestes Serious Game: Ezra (Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin), Nepo Missions (Gentle Troll Entertainment), Songs of Cultures (A.Muse – Interactive Design Studio)
- Bestes Mobiles Spiel: Albion Online (Sandbox Interactive), Homeworld Online (Stratosphere Games), Settle and Battle (Attic Games Studio)
- Bestes Expertenspiel: Elex 2 (Piranha Bytes), Imagine Earth (Serious Brothers), Kubifaktorium (Neomateria Games)
- Bestes Live Game: Anno 1800 (Ubisoft Mainz), Hunt: Showdown (Crytek), Tropico 6 (Kalypso Media Group)
- Bestes Internationales Spiel: Elden Ring (From Software), Horizon Forbidden West (Guerilla Games), It Takes Two (Hazelight Studios)
- Bestes internationales Multiplayer-Spiel: Age of Empires 4 (Relic Entertainment), Forza Horizon 5 (Playground Games), It Takes Two (Hazelight Studios)
- Spielerin/Spieler des Jahres: Melanie Eilert (alias melly_maeh), Maximilian Knabe (alias HandOfBlood), Matthias Remmert (alias Knochen), Pia Scholz (alias Shurjoka), Kuro Takhasomi (alias KuroKy)
- Studio des Jahres: CipSoft (Regensburg), Paintbucket Games (Berlin), Wooga (Berlin)