Kolumne Der ultimative Gartenscherenvergleich

Der Frühling wird kommen. Das ist klar. Mit welchen Gerätschaften sollen die Pflanzen frühjahrsfit gemacht werden? Ein Vergleich von Gartenscheren soll helfen. Die Erkenntnis daraus: Nehm’n Se ne’ Alte.

Kolumne: Der ultimative Gartenscherenvergleich
Foto: SZ/Robby Lorenz

Vorausdenken muss man. Ewig wird dieser Winter nicht dauern. Der Frühling wird kommen. Und mit ihm viel Arbeit, im Garten. Logisch, dass man sich schon überlegt, welche Gerätschaften man noch bräuchte, um die Pflanzen frühjahrsfit zu machen. Und entsprechende Lektüre wälzt. Wie den Artikel über einen Gartenscherenvergleich. Meine mag ich. Grasgrün ist sie, liegt gut in der Hand, lässt sich prima öffnen und schließen und schneidet nach Jahren, was sag ich, nach Jahrzehnten, noch hervorragend. Die Klingen könnte ich mal reinigen und ölen. Aber sonst, top!

Ich schaue mir die Abgebildeten an. Eine sieht klassisch aus, mit schönem Holzgriff, wird aber von den Scheren-Spezialisten für zu schwer befunden. Eine andere sei zu zierlich für große Hände. Da täten einem nach einem Tag die Finger weh. Meinen die einen ganzen Arbeitstag? Acht Stunden? Wer schneidet so lange Äste? Da wäre ja kaum noch was übrig vom Garten. Ach so, der Scheren-Kritiker hier leitet einen Botanischen Garten. Dort kann ausgedehnte Pflanzenbehandlung wohl vorkommen.

Die Nächste sei rasiermesserscharf, jedoch ließen sich die Klingen nicht austauschen. Aha! Bisher bin ich gar nicht drauf gekommen, dass so was geht. Meine hat nahe an den Scherenblättern eine Schraube, bei ihr scheint’s zu funktionieren. Was dazugelernt! Sie schnippte nun aber lange auch einfach so… Muss also gut sein, meine Schere. Trotzdem will ich wissen, wer im Gartenscherentest das Rennen macht. Die mit Blümchenmotiv Verzierte sei nix, wen wundert’s! Und die Billige, die kaum mehr als ein Cappuccino kostet, schneide auch billig. Echt wahr? Und die Teuren, die stutzten Sträucher fix, ohne Gärtnerhände leiden zu lassen. Da hat die Studie prompt herausgefunden, dass der Preis ab und an doch was bedeuten mag. Als Sieger erweist sich eine dieser Teuren, mit der offenbar jeder angehende Gärtner groß wird. Aber die sei nichts für kleine Hände. Mit Minifingern nähme man besser Typ 6. Und da soll ich mich nun drauf verlassen? Nee, da sag ich mir lieber mit Otto Reutter: Nehm’n Se ’ne Alte, Wohlgestalte, die funktioniert unaufgefrischt und ist „besser als wie nischt!“

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