Freude schöner Elfer-Schüsse Der Tag des Hüpfens

Was ist das Beste am Sport? Dass er gut für die Gesundheit ist? Oder ein veritabler Wirtschaftszweig? Ach was. Das Beste am Sport ist, wenn er uns Erwachsene für ein paar wunderbare Momente in die unbeschwerte Kindheit zurückversetzt.

 Marco Reuther

Marco Reuther

Foto: SZ/Robby Lorenz

Dienstagmorgen, kurz vor Schulbeginn: Ich halte an einer Verkehrsinsel in der Burbacher Jakobstraße. Ein etwa zehnjähriger Junge überquert alleine die Straße, fröhlich hüpfend und breit übers ganze Gesicht grinsend. Mir schießt die Frage durch den Kopf, ab welchem Alter wir wohl diese Unbeschwertheit verlieren und warum man kaum lächelnde – oder gar hüpfende – Erwachsene sieht. Am Abend wurde ich dann eines Besseren belehrt – im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. Oh ja, da wurde gelacht, gehüpft und gesprungen! Sogar getanzt, und erwachsene Menschen, die sich vor einer Sekunde noch nicht kannten, lagen sich in den Armen. Der vielleicht meist gehörte Satz war „Wir fahren nach Berlin!“, dicht gefolgt von: „Mein Herz!“ (während des Elfmeterschießens). Als ich selbst beim Elfer-Krimi merkte, dass mal wieder atmen vielleicht gar nicht so schlecht wäre, schoss mir seltsamerweise die saarländische Gretchen-Abwandlung durch den Kopf: „Nachbarin, die Drobbe!“

Mein persönlicher Favorit ist allerdings jener denkwürdige Satz, den ein etwa 30-jähriger Mann kurz nach Abpfiff in sein Handy sprach: „Isch haaab schon mehr Geld füa Bier ausssgegeben alsss füa die Eintrittskarte!“ Falls er das seiner Lebensgefährtin erzählt hat, wird die vermutlich fast so begeistert gewesen sein wie die FCS-Fans nach dem Sieg. Und da unter all den verrückten Gedenktagen, die es inzwischen gibt, ein weiterer nicht schaden kann, erkläre ich hiermit feierlich und im Dienste der guten Laune den 3. März zum Tag des Hüpfens.

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