Ein Park verändert sein Gesicht Der Sulzbach erobert sein neues Bett

Sulzbach · Die Neugestaltung des Stadtparks ist abgeschlossen. Jetzt gibt es auch einen Grill- und einen Bouleplatz.

 Jungen und Mädchen der Kita St. Elisabeth spielten im Sulzbach im Stadtpark bei strahlendem Sonnenschein.

Jungen und Mädchen der Kita St. Elisabeth spielten im Sulzbach im Stadtpark bei strahlendem Sonnenschein.

Foto: Thomas Seeber

Gestern Mittag durfte er mal wieder das tun, was er mitunter am liebsten tut: Bagger fahren. Und so fraß sich – mit Umweltminister Reinhold Jost im Führerhaus – die Schaufel des schweren Geräts in einen künstlich aufgeschütteten Erdwall. Den galt es hier zur Seite zu räumen. Als der Dammbruch nach geraumer Zeit dann eintrat,  floss der Sulzbach unaufhaltsam aus seiner alten, kanalisierten „Zwangsjacke“ entlang der Stadtparkgrenze in das neue, naturnahe Bachbett, das nun in der Mitte des grünen Areals bestaunt werden darf. Und  sogleich eroberten Jungen und Mädchen der nahen Kita St. Elisabeth den Bach und seine flache Uferzone.

Die schönste Botschaft dieses Tages für alle Menschen, die sich gern in der Natur aufhalten:  Nach drei Monaten ist nun der erste Teilabschnitt der Sulzbach-Renaturierung im Stadtpark (Salinenpark) abgeschlossen. Darüber freuten sich auch Bürgermeister Michael Adam, Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien GmbH, sowie Martin Strauß, Geschäftsführer der Landschaftsagentur Plus, die das Projekt in der versprochenen Zeitspanne realisiert hat. Deren Motto: „Die Eingriffsregelung - Unser Spezialgebiet.“  Der erste Spatenstich war übrigens am 13. Juni. Die Renaturierung des Sulzbachs, der sich jetzt, wie vor vielen Jahrzehnten, wieder schlängeln darf, dient laut RAG als ökologische Ersatzmaßnahme für die im Rahmen der vorgesehenen Sanierung der Bergehalde Maybach nicht vermeidbaren Eingriffe in Natur und Landschaft.

Nun also nimmt der Sulzbach über 210 Meter  einen neuen Verlauf im  Salinenpark  und verleiht der Grünzone  ein völlig neues Gesicht. Minister Jost sprach von „einem neuen Ort der Begegnung und Kommunikation mitten in der Stadt“. Und Bürgermeister Adam freute sich über den „Mehrwert“, den seine Kommune mit der Umgestaltung erlangt hat. Martin Strauß wiederum sprach von einem „Leuchtturm-Projekt“. Kommendes Jahr findet man überdies auch noch eine gemauerte Grillstelle und einen Bouleplatz im Stadtpark vor.  Ein viel genutzter Spielplatz ist hier schon länger vorhanden.

Mit der Renaturierung des Gewässers ging das Entfernen der alten Betonschalen einher, zudem wurden insgesamt 5000 Kubikmeter Erdmasse entfernt. Die naturnahe Umgestaltung des Sulzbachs bereichert laut RAG nicht nur Flora und Fauna, „sie stellt auch eine  umfangreiche Hochwasser-Entlastung  für das Stadtgebiet dar“. Nach Angaben von Martin Strauß  ist hier ein Retentionsraum (Rückhalteraum) für fünf Millionen Liter Wasser geschaffen worden. Die Renaturierung des Sulzbachs sei auch ein Paradebeispiel für grüne Infrastruktur.

Es ist jedoch erst Halbzeit hinsichtlich dieses Projekts, denn der Bach wird außerhalb des Salinenparks auf einer weiteren Länge von 725 Metern in einen natürlichen Zustand versetzt. Die Gemarkungsgrenze Dudweiler wird, so die RAG, voraussichtlich im Dezember dieses Jahres erreicht. Danach werden noch 50 Hochstämme, 800 sogenannte Heister (junge, bereits zweimal verpflanzte Laubbäume) und 800 Uferstauden gepflanzt.

 Minister Reinhold Jost durchbrach mit dem Bagger den Damm, und somit floss der Sulzbach ins neue Bachbett. 

Minister Reinhold Jost durchbrach mit dem Bagger den Damm, und somit floss der Sulzbach ins neue Bachbett. 

Foto: Thomas Seeber

Doch gestern waren erst mal die Kinder der Kita St. Elisabeth dran. Nur mit einer Portion Eis waren die Jungen und Mädchen aus dem Sulzbach zu locken, ansonsten machten sie den Stadtpark unsicher und probierten sichtlich vergnügt und ausgelassen diverse Wasserspielzeuge aus.

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