Serie Menschen im Regionalverband Autor Eckart Sander liebt das Saarland

Saarbrücken · Er stammt aus Leipzig, arbeitete beim Regionaverband und sein neues Buch heißt „Saarland. Die schönsten Schlösser und Burgen“.

 Eckart Sander schrieb seine erste Geschichte als siebenjähriger Knirps für seine Tante. 

Eckart Sander schrieb seine erste Geschichte als siebenjähriger Knirps für seine Tante. 

Foto: Iris Maria Maurer

Ende letzten Jahres ist ein Buch erschienen, das jedem Saarland- und Burgenliebhaber das Herz höher schlagen lassen müsste: „Saarland. Die schönsten Schlösser und Burgen“ von Eckart Sander. Wer sich mit regionaler Literatur und der Saarbrücker Stadtgeschichte auskennt, dem wird der Name des Autors bekannt sein. Denn Eckart Sander hat diverse Bücher über Saarbrücken – wie „Stadtluft macht frei“ oder „Das Saarbrücker Schloss in barockem Glanz“ – geschrieben und dazu jede Menge Broschüren.

Da kann man sich schon wundern, dass der Autor eigentlich gar kein Saarländer ist. „Nein, ich bin in Leipzig geboren“, erzählt Eckart Sander dann auch lachend in einem Saarbrücker Café und berichtet, dass er als Kind schon gerne geschrieben hat: „Ich habe für meine Tante eine Geschichte geschrieben, da war ich gerade sieben Jahre alt“.

Nach dem Abitur im Jahr 1956 ging der politisch interessierte junge Mann zum Studium an die Freie Universität nach West-Berlin, studierte dort Meteorologie, Geographie und Ethnologie. Ein Ferienjob in Göttingen im Jahr 1960 änderte dies. „Ich habe im Fachbereich Landeskunde gearbeitet, das hat mir sehr gut gefallen. Daher habe ich meine Zelte in Berlin abgebrochen und bin nach Göttingen gegangen“, erläutert Eckart Sander.

Nun studierte er Volkswirtschaft, promovierte, und sein Weg führte ihn über Bremen nach Köln, wo er im Jahr 1971 als Volkswirt bei einem Institut für Gebietsplanung und Stadtentwicklung anfing. Neun Jahre arbeitete er dort, bereiste für seine Arbeit ganz Deutschland, kam sogar die ersten Male ins Saarland.

„Aber ich habe noch wenig gewusst vom Saarland“, erzählt er. 1979  entschloss sich Eckart Sander, die Arbeit zu wechseln, bewarb sich auch in Saarbrücken. „Damals war eine Stelle im Wirtschaftsreferat des Stadtverbands ausgeschrieben. Und da ich genommen wurde, kam ich am 1. Juli 1980 nach Saarbrücken“, weiß er genau.

Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 blieb er beim heutigen Regionalverband. „Und wenn es nach mir ginge, würde ich heute noch dort arbeiten“, sagt er lachend. Zwei Themen, mit denen er sich nun beschäftigte, waren der Tourismus und das Image der Stadt. So begann er, sich mit seiner neuen Heimat intensiv auseinanderzusetzen. In seiner freien Zeit und an den Wochenenden ging er auf Entdeckungstouren durch das Saarland, wobei ihm Burgen, Schlösser und Residenzstädtchen ganz besonders gefielen.

Meist war er alleine unterwegs, denn eine erste Ehe wurde geschieden. Das änderte sich im Jahr 1984, als er seine zweite Frau kennenlernte. „Karin war aus Theley, echte Saarländerin, der Vater war Bergmann. Durch sie habe ich das Saarland wirklich kennen- und lieben gelernt“, erzählt Eckart Sander.

Seine Frau war es auch, die ihn ermutigte, einen Artikel über Fürst Ludwig, den er anlässlich dessen 250. Geburtstags im Jahr 1995 geschrieben hatte, in der Saarbrücker Zeitung zu veröffentlichen. „Da merkte ich, ich wollte weiterschreiben“, erklärt er. Und so verfasste er für den Stadtverband verschiedene Broschüren, wie über den Schlosspark, das Erbprinzenpalais oder das Kreisständehaus. Und da er sich so für Schlösser und Burgen interessierte, arbeitete er eine Tagesfahrt, eine Drei-Schlösser-Tour, aus – auch auf Anregung seiner Frau hin. „96-mal habe ich diese Fahrt unternommen. Darauf werde ich heute noch angesprochen“, erzählt er lachend.

Seine Tätigkeit beim Stadtverband erlaubte ihm, sämtliche archäologische Grabungen und den Bau des neuen Mittelrisalits von Gottfried Böhm mitzuerleben. Anlässlich des Eröffnungstages erhielt er den Auftrag, eine Führung auszuarbeiten. „So habe ich von 1989 bis 2002 Dutzende von Schlossführungen geleitet.“

Nach der Pensionierung durfte er noch einige Zeit sein Büro weiternutzen, wofür er heute noch dankbar ist. Dort verfasste er seine Bücher, seine Frau war immer sein Lektor. Und heute? Gerade erst hat er für das neue Buch „Saarland. Die schönsten Schlösser und Burgen“ ältere Texte überarbeitet, neu geschrieben und ergänzt, sowie fast alle Fotos des Buchs selbst gemacht, war dafür wiedermal im ganzen Saarland unterwegs. „Ich habe schon immer gern fotografiert. Das hat mir viel Spaß gemacht. Und mit digitaler Technik ist das viel einfacher geworden“, sagt er nur dazu. Und dann betont er noch, wie ausfüllend und glücklich auch sein Berufsleben war. „Da bin ich vielen Menschen sehr dankbar“.

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