Menschenmassen und Dürre hinterlassen Spuren Auf Rettungsmission am Saarbrücker Schloss

Saarbrücken · Auch Bäume brauchen manchmal Hilfe – vor allem, wenn sie stark beansprucht werden. Für den Job muss aber ein Fachmann her.

 Mit schweren Gerät rückt man den Bäumen am Saarbrücker Schloss zu Leibe. Das geschieht jedoch nur zu ihrem Besten. Der Regionalverband lässt sich diese Rettungsaktion einiges kosten.

Mit schweren Gerät rückt man den Bäumen am Saarbrücker Schloss zu Leibe. Das geschieht jedoch nur zu ihrem Besten. Der Regionalverband lässt sich diese Rettungsaktion einiges kosten.

Foto: Heiko Lehmann

Der etwa 100 Jahre alte Eisenholzbaum oberhalb des Schlossgartens in Saarbrücken hat schon bessere Zeiten erlebt. „Er kommt ursprünglich aus dem Iran und hat eines der härtesten Hölzer, die es gibt. Den Baum werden wir nun mit unseren Maßnahmen retten und wieder aufpäppeln“, sagte Florian Donner. Der Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung kümmert sich seit ein paar Jahren um die Bäume rund um das Schloss.

Wer sich den Eisenholzbaum etwas genauer ansieht, erkennt, dass die äußeren Blätter der Zweige schon braun statt grün sind. „Die Wurzeln bekommen nicht genügend Luft und nicht genügend Wasser. Der Boden ist hier überall viel zu verdichtet“, sagt Donner, bevor er mit schwerem Gerät anrückt. In Abständen von etwa einem Meter bohrt der 33-Jährige Löcher in den Boden und bringt mit Druckluft spürbar Bewegung in den Boden. Anschließend kommt Blähton zur Bodenverbesserung in die Löcher.

„Es ist eine Wohltat für die Bäume. Diese Maßnahme ist wichtig für ihren Erhalt. Der Regionalverband handelt sehr weitsichtig, so dass die Bäume erhalten werden können“, sagt Donner. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo ist schon länger aufgefallen, dass rund um das Schluss immer mehr los ist und man ein Auge auf die Pflanzen werfen muss. „Vor zehn Jahren war hier vielleicht eine Führung pro Woche. Heute sind es mehrere am Tag. Zudem haben wir sehr viele Veranstaltungen und Feste, die den Boden rund um das Schloss stark beanspruchen und auch verdichten. In den vergangenen Jahren kamen noch sehr trockene Sommer dazu. Wir müssen uns um unsere Pflanzen kümmern“, sagt Gillo.

Bis vor wenigen Jahren sorgte Wolfgang Jakobs mit sehr viel Engagement für die Bäume am Schloss. Nachdem Jakobs aus gesundheitlichen Gründen seine dienstlichen Aktivitäten für die Bäume einstellen musste, waren die Pflanzen mehr oder weniger auf sich allein gestellt.

 Bis der Regionalverband auf den jungen Baumexperten Florian Donner stieß, der nun die Schlossbäume mit außergewöhnlichen Methoden wieder aufpäppelt. Am Dienstag kamen neben dem Eisenholzbaum auch eine Stechpalme, eine Thuja und eine Linde in den Genuss der Druckluft-Wellnesskur.

 1000 Euro kostet die Rettungsmaßnahme laut Auskunft des Regionalverbands an allen vier Bäumen. Sie ist noch nicht zu Ende. Insgesamt sollen in den kommenden Tagen und Wochen noch 25 weitere Bäume rund um das Saarbrücker Schloss auf diese Weise behandelt werden.

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