Der neue Chef der Saarbrücker BÜrgerämter Er freut sich über ein motiviertes Team

Saarbrücken · Robert Mertes leitet seit Januar die vier Saarbrücker Bürgerämter. An manchen Tagen kommen rund tausend Kunden.

 Robert Mertes im Saarbrücker Bürgeramt City – auch dort sind Vielseitigkeit und Schnelligkeit gefragt, um den vielen Kunden zu helfen.

Robert Mertes im Saarbrücker Bürgeramt City – auch dort sind Vielseitigkeit und Schnelligkeit gefragt, um den vielen Kunden zu helfen.

Foto: BeckerBredel

Das Erste, das ihm einfällt im Gespräch mit der SZ – es sind die rund 100 Männer und Frauen, die ihm, verteilt auf vier Gebäude, dienstlich unterstellt sind. Auf sie hält er große Stücke, weil sie ein „motiviertes Team“ abgeben, wie er betont. Robert Mertes (50), seit Jahresbeginn der neue Chef der Bürgerämter in Brebach, Burbach, Dudweiler und Saarbrücken-City, hat viel zu erzählen. Gemeinsam mit Nicole Theobald, Abteilungsleiterin am Gustav-Regler-Platz in der Stadtmitte, erläutert er, was sich abspielt in diesem speziellen bürgernahen Sektor der Landeshauptstadt.

183 000 Einwohner hat Saarbrücken, die meisten von ihnen sind naturgemäß Kunden von Mertes und Co. Bei Öffnungszeiten von 34,5 Stunden pro Woche können sie vieles erledigen – vom Antrag auf einen Fischereischein bis zur Ausgabe gelber Säcke sind dort etliche Dienstleistungen gebündelt. „Das Grundprinzip der Allzuständigkeit hat sich bewährt“, sagt der Mann im Chefsessel, „es wird als guter Service erachtet“. Allzuständigkeit heißt, dass die Bürger für vieles nicht mehrere Ämter ansteuern müssen, sondern in den Bürgerämtern an der richtigen Adresse sind. Etwa beim Antrag auf den Windelbonus – originär Sache des Sozialamtes. Oder das Kfz-Zulassungswesen, das anderswo bei der Kreisverwaltung angesiedelt ist. Die Bündelung der Serviceleistungen an einem Ort begeistere regelmäßig diejenigen Leute, die neu zugezogen sind. Sie erhalten als besonderes Bonbon eine dicke Neubürger-Mappe, die alle wichtigen Informationen rund um die Landeshauptstadt enthält – inklusive Gutscheinheft, etwa zum Besuch des Zoos oder zur Schnupperfahrt mit der Saarbahn.

Donnerstags haben die Bürgerämter bis 18 Uhr geöffnet, dann verzeichnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit mehr als 1000 Kunden. Die allermeisten sind friedlich, doch gelegentlich geht mit dem ein oder anderen der Gaul durch. Wenn er etwa die notwendigen Papiere nicht dabei hat.

Und die Schwerpunkte der dort anfallenden Arbeit? Diese, so unsere Gesprächspartner, umfassen das Pass- und Meldewesen, das KfZ-Zulassungswesen sowie die Führerscheine. Allein 100 000 Kfz-Zulassungsvorgänge verzeichne man pro Jahr. Ob Namensänderungen, Feinstaubplakette, ob Angelegenheiten der Staatsangehörigkeit oder Melderegister-Auszug, wer im Bürgeramt arbeitet, dem wird nicht langweilig. „Die Arbeitsverdichtung hat zugenommen. Die Rechtsgebiete sind komplexer geworden, und die Kunden haben ein höheres Anspruchsdenken als früher“, sagt Mertes.

Und hier noch eine Neuigkeit: Geplant ist ein Service per Smartphone. Da kann der Kunde dann hinsichtlich seines Bürgeramts-Termins schauen, wann er an der Reihe ist. So kann er die Wartezeit sinnvoll überbrücken – etwa mit einer Tasse Kaffee am St. Johanner Markt.

Zwölf Jahre war Robert Mertes Bürgerbeauftragter. Und hatte da schon reichlich Kontakt zu den Saarbrückern. Er stammt aus Sulzbach, ist auch dort zur Schule gegangen. Heute wohnt er in Kirkel-Limbach, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Freizeit widmet er der Familie und liebt Touren mit dem Rennrad.

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