Serie Schätze des Saarlandes Als das Saarland (fast) Eisenbahngeschichte schrieb

Am 8. November beginnt die neue Ausstellung „Mon Trésor – Europas Schatz im Saarland“ in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Sie zeigt Schätze aus Museen und Archiven, aber auch aus Schubladen, Speichern und Schränken der Saarländer. In dieser Serie stellen wir ausgewählte Exponate vor. Zum Auftakt: der Geislauterner Dampfwagen.

 Der Geislauterner Dampfwagen im ehemaligen Wasserhochbehälter der Völklinger Hütte. Dort hatten die Mythenjäger das Gefährt 2014 nachgebaut. Das Zahnrad ist auf diesem Foto gut zu sehen. Ebenso die Zähne an den Schienen. Im Hintergrund ist die Hochofenanalge des Weltkulturerbes zu sehen.

Der Geislauterner Dampfwagen im ehemaligen Wasserhochbehälter der Völklinger Hütte. Dort hatten die Mythenjäger das Gefährt 2014 nachgebaut. Das Zahnrad ist auf diesem Foto gut zu sehen. Ebenso die Zähne an den Schienen. Im Hintergrund ist die Hochofenanalge des Weltkulturerbes zu sehen.

Foto: Mythenjäger Vöklingen

Der ursprüngliche Schatz ist ein Versager. Ein nahezu Vergessener, einer, den es nicht mehr im Original gibt. Und dennoch ist er unverzichtbar für die Geschichte der deutschen Eisenbahn: der Geislauterner Dampfwagen. Eine Fehlkonstruktion Berliner Ingenieure – hätte sie zuverlässig funktioniert, wäre sie die erste kommerziell betriebene Dampflokomotive auf deutschem Boden gewesen. Und das im heutigen Saarland, im damaligen Preußen. Der dampfende Zug sollte ab 1818 Kohlenwagen von der Grube Bauernwald von Altenkessel nach Luisenthal hinunter zur Saar ziehen. Fast 20 Jahre vor der berühmten „Adler“-Lokomotive. Der England-Import fuhr ab Ende 1835 mehr als 20 Jahre lang zwischen Nürnberg und Fürth Menschen hin und her. Und gilt damit als erste Dampflok auf deutschen Gleisen, die Geld einfuhr. Dabei hätte man doch gerne die Geschichte erzählt, dass die erste deutsche Eisenbahn im Saarland gefahren wäre.