ADFC Saarland Neubürger-Radtour ohne Neubürger

Saarbrücken · Auf besonderen Radtouren des ADFC sollen Menschen, die neu in Saarbrücken sind, Stadt und Umgebung kennenlernen. SZ-Mitarbeiter Daniel Novickij ist bei einer Tour mitgefahren. Neubürger nahmen darin nicht teil. Doch auch für alteingessene Saarbrücker gab es Neues zu entdecken.

 Bei strahlendem Sonnenschein machte sich eine Gruppe von Radfahrern auf den Weg zur letzten Neubürgertour des ADFC in diesem Jahr.

Bei strahlendem Sonnenschein machte sich eine Gruppe von Radfahrern auf den Weg zur letzten Neubürgertour des ADFC in diesem Jahr.

Foto: Daniel Novitsky

Die Sonne scheint. Am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Eine Gruppe Radfahrer fährt an der Saar entlang und wirbelt mit ihren Rädern das Laub am Boden mächtig auf. Die Gruppe ist am letzten Oktobersamstag in und um Saarbrücken unterwegs. Es ist die letzte von fünf Neubürgertouren des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Saar (ADFC). Der Verein hat dieses Jahr erstmals die Neubürgertouren angeboten.

„Wir wollen den Menschen, die neu nach Saarbrücken gezogen sind, die Stadt und dessen Umgebung zeigen“, sagt Thomas Fläschner, der Tourleiter und Landesvorstandsprecher für Tourismus des ADFC Saar. Es gebe viele Radwege in der Region zu entdecken. „Unser Ziel ist es, den Leuten auch abwechslungsreiche Strecken vorzustellen“, sagt Fläschner. Sechs Radler aus der Region fahren eine zweistündige Tour von knapp 17 Kilometern. Von Burbach über Altenkessel, Klarenthal bis nach Gersweiler und wieder zurück. SZ-Mitarbeiter Daniel Novickij ist dabei. Neubürger nehmen allerdings nicht teil. „Wir wollen in Zukunft mehr auf unsere Radtouren aufmerksam machen“, sagt Fläschner. Er sei sich nicht sicher, ob die neu Zugezogenen davon erfahren haben.

Um 14 Uhr geht’s am Burbacher Markt los. Dann führt die Strecke über kleine Nebenstraßen ans Saarufer und entlang der Saar bis zur Burbacher Schleuse. Während einer kurzen Pause erklärt Fläschner, wie Radfahrer auch über eine andere Route zur Schleuse gelangen können. „Natürlich kann man an der Hauptstraße fahren. Mir ist es aber wichtig, den Leuten auch ruhige Strecken zu zeigen“, sagt der ADFC-Vorstandssprecher. Weiter geht’s über einen Feldweg nach Luisental.

„Mir hat die Fahrradtour gefallen. Das Wetter und die Stimmung innerhalb der Gruppe waren super“, sagt Stefan Lauer, der bereits zum zweiten Mal bei einer ADFC-Neubürgertour mitfährt. „Ich habe bereits vor einem Monat an der Tour durch Dudweiler teilgenommen“, sagt Lauer. Der 52-Jährige sagt, er fahre oft selbst an der Saar entlang. „Obwohl ich aus Saarbrücken komme, kannte ich viele Wege nicht“, sagt Lauer. Deshalb wolle er auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.

Die nächste Station der Neubürgertour ist der Saarbrücker Stadtteil Klarenthal. Dieser dient jedoch nur als kurze Zwischenstation. Hier müssen sich die Radfahrer durch den Verkehr kämpfen. Nachdem die Gruppe die Kreuzung bewältigt hat, geht es durch den Wald nach Gersweiler. Sie fährt auf einem Teil von „Velo visavis“. Das ist ein 256 Kilometer langes Radwegnetz, das entlang der deutsch-französischen Grenze führt. Die Neubürgertour führt dann durch die französische Gemeinde Schoenecken.

„Ich bin hier mitgefahren, um neue Umgebungen zu entdecken“, sagt Bernhard Schwarz, der bereits seit drei Jahren bei Touren des ADFC dabei ist. Er selbst komme aus der Gemeinde Beckingen. „Wenn ich Zeit habe und das Wetter passt, dann fahre ich gerne mit“, sagt der 70-Jährige.

In der französischen Gemeinde muss sich die Gruppe einen Berg hochquälen. Auf dem Schanzenberg werden die Radfahrer dann allerdings mit einen Ausblick auf die ehemalige Radrennbahn belohnt. Danach geht es auf der Eisenbahnbrücke über die Saar zu den Brbacher Saarterrassen. Von der Brücke aus überblicken die Radfahrer große Teile der Stadt.

An den Saarterrassen endet die letzte Neubürgertour 2019. „Wir planen auch im nächsten Jahr Neubürgertouren“, sagt Thomas Fläschner. Der ADFC wolle zukünftig Studenten mit ihrer Aktion ansprechen. Der Club möchte sich sich an die Saar-Uni wenden und dort für das Angebot werben. Im nächsten Jahr wolle der Verein auch verstärkt in den sozialen Medien an die Menschen herantreten. „Es ist ein Projekt mit Zukunft“, sagt Fläschner.

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