HSG TVA/ATSV Saarbrücken besiegt SGH St. Ingbert Der absolute Wille, das Ding noch zu drehen

Saarbrücken · Von Mirko Reuther

Beim Handball-Saarlandligisten HSG TVA/ATSV Saarbrücken geht es zu Hause offenbar nicht ohne Dramatik. Schon das erste Saisonheimspiel gegen die VTZ Saarpfalz II (27:26) war nichts für schwache Nerven. Am Samstag machte es die Mannschaft in der Rastbachtalhalle beim 29:27 (16:12)-Sieg gegen die SGH St. Ingbert wieder spannend. Sie schien früh auf der Siegerstraße, lag gegen Spiel­ende plötzlich zurück – und durfte sich nach einem Schluss-Spurt dann aber auch im zweiten Heimspiel als Gewinner feiern lassen.

„Das ist das Geile am Handball. Es kann ganz schnell wieder knapp werden, man darf sich nie zu sicher sein“, sagte HSG-Trainer Andreas Birk. Seine Mannschaft lag gegen St. Ingbert mit 3:5 zurück, kam danach aber immer besser ins Spiel. Kreisläufer Kevin Singh brachte die Saarbrücker in der 13. Minute mit 7:6 in Führung. Wenig später spielte Georg Nukradze einen langen Pass auf Dean Schacht – der Außenspieler schloss den Gegenstoß zum 12:7 für die Gastgeber ab.

Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken stand in der Defensive gut. Die SGH St. Ingbert wirkte ratlos, fand kaum Lücken in der HSG-Abwehr und nahm immer wieder Würfe aus dem Rückraum. Es deutete sich ein ungefährdeter Sieg an. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde die HSG aber leichtsinnig. Statt den Vorsprung konsequent auszubauen, wollten es die Saarbrücker spektakulär machen. Vorne ging ein Kempa-Trick schief, und im Gegenstoß gab es den Gegentreffer zum 15:12.

Saarbrücken ging zwar mit einer Vier-Tore-Führung in die Pause (16:12), war aber nach der Halbzeit lange Zeit von der Rolle. Birks Mannschaft kam mit der nun defensiveren Abwehrvariante von St. Ingbert nicht zurecht. Sie traf zwischen der 37. und 47. Minute das Tor nicht mehr. Die HSG-Fans unter den etwa 150 Zuschauern mussten mit ansehen, wie die Gäste Tor um Tor aufholten – und in der 47. Minute plötzlich mit 21:19 in Führung lagen.

Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken glich nach einem Tempogegenstoß und dem Treffer von Johannes Martini zum 21:21 aus (51. Minute). Aber bis in die 58. Minute stand die Partie auf Messers Schneide (26:26). Nukradze brachte die Gastgeber dann allerdings mit 27:26 in Führung. Und St. Ingberts Rückraumschütze Michael Bauer verpasste den Ausgleich – im Gegenzug traf Maxim End von Linksaußen zum 28:26. Die St. Ingberter griffen danach verzweifelt an, verloren den Ball – und Schacht sorgte mit einem Heber zum 29:26 für die Entscheidung.

„Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir zu statisch, haben ohne Tempo agiert. In den Schlussminuten war es der absolute Wille, das Ding noch zu drehen, der den Ausschlag gegeben hat“, lobte Andreas Birk.

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