Wenn Gott auf das Theater trifft Das muss man mal gesehen haben

Der liebe Gott ist ein alter Sack in einem dicken Straßenschlitten und stellt Adam, Eva und die Schlange in den Senkel. Dann schmeißt er sie aus dem Wagen - und sie landen mitten auf der sehr unkonventionellen Theaterbühne im neuen Kulturort Garelly-Haus in der Eisenbahnstraße. Hier entwickeln sie dann eine wilde Revue über die Unsterblichkeit, die Digitalisierung, Sexpuppen und allerlei andere zivilisatorische Auswüchse.

Wenn Gott auf das Theater trifft: Das muss man mal gesehen haben
Foto: SZ/Robby Lorenz

Das Korso-op.Kollektiv, neue karätige freie Theatertruppe der Stadt, hat seine erste Produktion fertig. Babylon Pogo läuft noch bis Ende Dezember. Und ich kann nur sagen: Gehen Sie hin! Keine Berührungsängste bitte.

Es wurde ja viel geschrieben und erzählt von wegen, das Publikum wird getrennt, muss ganz eigene Erfahrungen machen und so. Das klingt schlimmer als es ist. Einfach nur in einer Szene muss man sich mal mit ein paar anderen zusammen in Separés bewegen, und auch da darf man einfach zuhören, zuschauen. Also keine Bange: Niemand muss tanzen, singen oder sich zum Affen machen.

Statt dessen erlebt man einen manchmal etwas albernen, dann wieder schwer verkopften, aber immer unterhaltsamen, mitreißenden und kurzweiligen Abend. Die Video-Filme und -Einblendungen sind exzellent. Die Darsteller - allen voran natürlich die wunderbare Nina Schopka - sind klasse.

Und es ist natürlich ein Erlebnis, diesen schrägen Ort Garelly-Haus zu erleben. Allein dafür würde sich der Abend schon lohnen - aber wie gesagt, das Theater sollte man so oder so nicht verpassen.

Aufführungen sind am 14., 15., 16. und 21., 22., 23. Dezember, 20 Uhr. Spielort ist das Garelly-Haus in der Eisenbahnstraße, gegenüber der Ludwigskirche. Karten unter www.korso-op.com (01 52)  01 32 90 63.

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