Sulzbach Das Gebetshaus ist noch längst nicht fertig

Sulzbach · Beginn der Sommertour von Bürgermeister Michael Adam. Erste Station war die Innenstadt mit bemerkenswerten Neuigkeiten.

 Ein beachtlicher Sommertour-Tross mit Bürgermeister Michael Adam bewegte sich durch die Sulzbacher Innenstadt.

Ein beachtlicher Sommertour-Tross mit Bürgermeister Michael Adam bewegte sich durch die Sulzbacher Innenstadt.

Foto: Iris Maria Maurer

Zum Start seiner Sommertour am Dienstag nahm sich Bürgermeister Michael Adam den größten Stadtteil zur Brust: Sulzbach Innenstadt. Rund 30 Interessierte folgten dem Verwaltungschef ab dem Ravanusaplatz, um sich mit ihm einige bereits abgeschlossene Projekte anzuschauen und sich erklären zu lassen, was künftig noch passiert. In der Sulzbachtalstraße schlängelte man sich durch die Baustelle bis zur Villa Vopelius, einem „Highlight“, und dem Hochhaus daneben, an der Ecke zur L126. Eine „Bausünde“, wie es Bauamts-Leiter Steffen Banuat ausdrückte. Just dort wird derzeit die Bushaltestelle barrierefrei ausgebaut. Zudem habe die  bereits angebrachte LED-Beleuchtung der Straßenlaternen bereits zu einer Ersparnis von 10 000 Euro geführt. Die Haltestellen am Bahnhof und an der Musikschule werden im Übrigen noch barrierefrei umgebaut.

Weiter ging es zum Salinenpark. „Der heutige Stadtpark soll nicht die Endstation sein“, erklärte Steffen Banuat. Deshalb würden bereits seit rund 20 Jahren Grundstücke bis Richtung Rathaus gekauft, um den Park weitaus größer anzulegen. Bis es soweit ist, gibt es immer wieder verschiedene Abschnitte. So wurde bereits der Sulzbach renaturiert, was allgemein positiv bewertet wird. Verwaltungschef  Adam fügte hinzu, dass das Boule-Feld gut frequentiert sei (Bericht folgt) und man sich auf dem öffentlichen Grillplatz gegenüber  zum gemeinsamen Brutzeln treffen könne.

 Auch der sich wieder schlängelnde Sulzbach im Stadtpark stand im  Mittelpunkt des  bürgerlichen Interesses. Im Park tut sich derzeit einiges.

Auch der sich wieder schlängelnde Sulzbach im Stadtpark stand im  Mittelpunkt des  bürgerlichen Interesses. Im Park tut sich derzeit einiges.

Foto: Iris Maria Maurer

Während die Kneipp-Anlage wegen andauerndem Vandalismus eingezäunt ist, lädt der Spielplatz mit neuen Geräten zum Toben ein. Rund 40 000 Euro, die teilweise aus Spenden stammen, wurden investiert, wie Mario Morreale, Leiter der zuständigen Abteilung beim Baubetriebshof, erklärte. Während einige neue Geräte bereits aufgestellt sind, wird die Wippe in Kürze noch erneuert. Ein großes Spielschiff soll im kommenden Jahr das Ensemble ergänzen, wenn der Stadtrat der Finanzierung zustimmt. Der Boden um die Spielgeräte wird noch mit Mutterboden aufgefüllt, um „Berg und Tal“ zu begradigen. So könne man sukzessive die Spielplätze in Sulzbach „in die Zukunft führen“, wie der Chef im Rathaus erläuterte. Ein Privatmann spendet zudem noch eine Tisch-/Bankkombination. Der Spielplatz wird Ende August bei einem Fest eingeweiht.

Erfreut zeigte sich der Verwaltungschef beim Thema Krankenhaus. Nicht nur will die Knappschaftsklinikum Saar GmbH bis zu 50 Millionen Euro in den Standort Sulzbach investieren. Seit Kurzem sind 124 neue Parkplätze um das Gelände fertiggestellt. Davon sind 24 für Mitarbeiter reserviert, zusätzlich gibt es vier Behindertenplätze. „Der Parkdruck um das Krankenhaus ist enorm hoch“, so Adam. (Bericht folgt)

Ebenso im Aufwind zeigt sich der Bahnhof. Zwar sei die Baustelle auf dem heruntergekommenen Bahnhofsgebäude derzeit ins Stocken geraten, wie Steffen Banuat ausführte. Doch welche Gründe dies genau habe, könne er auch nicht sagen. Und der Denkmalschutz habe auch noch ein Wörtchen mitzureden. Auf jeden Fall ist ein Teil des Innenraums bereits neu gestrichen, und der private Eigentümer des Gebäudes plane, eine Gastronomie einzurichten. Der Bahnsteig sei nahezu fertiggestellt, die Brachfläche hinter den Gleisen indes könne für die Zukunft bebaut werden, beispielsweise mit einem Seniorenheim.

An der oberen Bahnhofstraße habe der Bürgermeister „sein Diplom als Stadtplaner“ verdient, wie Steffen  Banuat scherzte. Dabei ging es um die neue Verkehrsführung mit der Doppelkurve. Das ehemalige Schwesternwohnheim wurde von der Stadt gekauft. Es ist geplant, dies zum neuen Haus der Generationen umzubauen. Dabei soll auch die jetzige Parkfläche mit Schottergrund einbezogen werden und als Freifläche für junge Leute  dienen. Es werde aller Voraussicht nach am 16. August eine öffentliche Veranstaltung dazu in der Aula geben. Näheres werde noch bekanntgegeben.

Nach einem kurzen Abstecher zur City-Wache war die letzte Station die ehemalige Post, die bekanntermaßen zur Moschee umgebaut wird. „Es gibt noch viel zu tun“, sagte Burhan Yagci, der Vorsitzende der Muslimischen Gemeinde Saarland (MGS). Derzeit werde man von den Vorschriften zum Brandschutz immer wieder zurückgeworfen, „aber wir sind immer noch motiviert.“ Den Nachfragen, ob man mit einem verstärkten Besuch von gläubigen Muslimen rechnen müsse, hielt er entgegen, dass die Räumlichkeiten für 195 Personen zugelassen seien. Zudem wies er darauf hin, dass der private Teil des Geländes per Kamera überwacht werde. Das habe das Landeskriminalamt empfohlen, da es sich wegen möglichem Vandalismus und durch mögliche Angriffe Rechtsradikaler um ein gefährdetes Objekt handele. Ob das Gebetshaus noch dieses Jahr fertiggestellt werden kann, ist ungewiss.

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