Soirée Francaise im Salzbrunnenhaus Das Deutsch-französische Jahr in Sulzbach wirft seine Schatten voraus

Sulzbach · Die 17. Auflage der Soirée Francaise am vergangenen Samstag im Salzbrunnenhaus hat eindrucksvoll bewiesen, welch‘ hohen Stellenwert die Stadt Sulzbach der freundschaftlichen Beziehung zum Nachbarland Frankreich beimisst.

 Chansonnier Wolfgang Winkler bei seinem Auftritt im Salzbrunnenhaus.

Chansonnier Wolfgang Winkler bei seinem Auftritt im Salzbrunnenhaus.

Foto: Peter Diersch

Der französische Abend unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Adam und dem französischen Generalkonsul Sèbastian Girard zeigte mit der Auswahl der Themen und der künstlerisch hoch dotierten Gäste auch, was die Bürgerinnen und Bürger für das nächste Jahr erwarten dürfen. Dann nämlich wird mit einem breiten kulturellen Angebot und etlichen Veranstaltungen an das 60-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages erinnert.

„Das ganzjährige Event im Jahr 2023 hat am vergangen Samstag bereits seinen Schatten voraus geworfen“, meinte denn auch Stefanie Bungart-Wickert vom Kulturamt der Stadt Sulzbach. Und auch Wolfgang Winkler, der Frankreichexperte, der maßgeblich an der Zusammenstellung des Programms im nächsten Jahr beteiligt ist und selbst als Chansonnier für den letzten Teil des Programms am Französischen Abend verantwortlich zeichnete, verwies auf die fast unfassbare, positive Entwicklung in den deutsch-französischen Beziehungen. „Das können wir alle gar nicht hoch genug schätzen“, so Winkler, dem es seit vielen Jahren am Herzen liegt, die Menschen immer wieder darauf hinzuweisen, wie wertvoll die deutsch-französische Freundschaft für beide Staaten und ihre Bürgerinnen und Bürger ist. „Dass nach so vielen Jahrzehnten der Feindschaft, nach drei katastrophalen Kriegen und dem damit verbundenen Leid und Elend in den Bevölkerungen, die Menschen beider Staaten es geschafft haben, wieder zueinander zu finden und nicht nur friedlich, sondern sogar freundschaftlich zusammen zu kommen, das ist eine großartige Geschichte.“ Immer wieder ist auch Wolfgang Winkler selbst bewegt von dieser Entwicklung und der Tatsache, dass eine „so gesunde Natürlichkeit im Umgang miteinander entstanden ist“.

Der französische Abend am vergangenen Samstag war mit dem Auftritt des jungen Pianisten Mathis Abbing gestartet. Der 17-Jährige spielte gleich fünf Stücke aus dem Klavierzyklus „Miroirs“ von Maurice Ravel, darunter die „Oiseaux tristes“ – die traurigen Vögel – mit einer filigranen Leichtigkeit und gleichzeitig so gefühlvoll, dass nicht nur Stefanie Bungart-Wickert schwärmte: „Das war ein wahrhafter Ohrenschmaus. Klavierästhetik vom Feinsten“, urteilte die Mitarbeiterin des Kulturamtes. „Wenn ich Maurice Ravel als Geschichtenschreiber bezeichnen würde, dann war Mathis Abbing an diesem Abend ein wunderbarer Geschichtenerzähler. Die traurigen Vögel klangen tatsächlich traurig.“

Ebenso leidenschaftlich, authentisch und sympathisch gestaltete Susanne Wachs ihren literarischen Teil. Die Journalistin beim SR und Spezialistin für Chansons brachte den Zuhörerinnen und Zuhörern nicht bloß die Werke und Texte des Chansonniers Georges Moustaki näher, sondern konnte auch von ihren persönlichen Begegnungen mit dem in Frankreich und Deutschland gleichermaßen beliebten Künstler berichten. „Sorgfältig recherchiert, mit großem Hintergrundwissen, so wie es bei ihr üblich ist“, lobten viele den Vortrag von Wachs.

Und während die Wirtin des Salzbrunnen-Carrés zu einer kleinen kulinarischen Reise ins Nachbarland einlud, setzte Wolfgang Winkler die Schlussakkorde zu dem gelungenen Französischen Abend. Sein Repertoire von Chansons reichte von weltbekannten Klassikern wie „Les Champs-Elysées“ über „Je ne regrette rien“ bis zu „Nathalie“, die vom Publikum dankbar aufgenommen und auch mitgesungen wurden. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei Stefanie Bungart-Wickert für ihre charmante Moderation zu bedanken“, so Winkler. „Und ich kann nur immer wieder betonen, dass ich stets ein wunderschönes Gefühl der Verbundenheit und Dankbarkeit empfinde, wenn ich diese Chansons singe. Wenn deutsche und französische Menschen zusammen mitsingen, was früher und so lange Zeit noch undenkbar war, geht das schon sehr unter die Haut.“

Diese, durch viele beherzte Menschen errungene Freundschaft zu wahren, und immer wieder mit Leben zu erfüllen, im Großen wie im Kleinen, wird auch weiterhin das Bestreben der Stadt Sulzbach sein. Für das deutsch-französische Jahr 2023 sind dafür bereits die Planungen im vollen Gang. Inzwischen wurde der offizielle Festakt auf Donnerstag, den 26. Januar terminiert. Die SZ wird laufend berichten.

Weitere Informationen gibt es zeitnah auf der Internetseite der Stadt Sulzbach unter www.stadt-sulzbach.de/Veranstaltungen/

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