Aus dem Auto „Drive-in“-Coronatest auf dem Messegelände

Saarbrücken · Die Bundeswehr hat auf dem Saarbrücker Messegelände eine Station aufgebaut, in denen Bürger aus dem Auto heraus auf das Coronavirus getestet werden.

 Markierungen auf dem Boden zeigen, wo die Autofahrer beim „Drive-In-Coronatest“ in den Messehallen hin müssen.

Markierungen auf dem Boden zeigen, wo die Autofahrer beim „Drive-In-Coronatest“ in den Messehallen hin müssen.

Foto: BeckerBredel

In den Saarbrücker Messehallen können ab diesem Mittwoch, 10 Uhr, Patienten mit begründetem Verdacht auf eine Corona-Infektion zum Abstrich vorfahren und sich, im Auto sitzend, einen Rachenabstrich machen lassen.

Das dient nicht dem Komfort der Patienten, die quasi am Autoschalter „bedient“ werden, sondern vor allem der Kontaktvermeidung. Die vielleicht infizierten Menschen treffen auf diese Weise nicht mit ungeschützten anderen Personen zusammen. Am Dienstag wurde die Corona-Teststation von der Bundeswehr eingerichtet und von Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und Doktor Joachim Meiser von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) abgenommen. Die Bundeswehr aus Saarlouis hatte in kurzer Zeit drei Zelte in den querstehenden hinteren Messehallen aufgebaut und drei Fahrspuren markiert.

Zunächst würden in einer Linie die Tests angeboten, bei Bedarf könne man auf drei Linien erweitern, sagte der zuständige Hauptfeldwebel. Auch im Außengelände ist alles vorbereitet. In der Freifläche wurden Fahrspuren eingerichtet, wo sich die wartenden Fahrzeuge einreihen können. Die Bundeswehr wurde dabei gebeten, die Wartenden stets im Auge zu behalten und Schwangere, Menschen mit Kleinkindern oder andere Härtefälle nach vorne zu nehmen. „Das funktioniert in den anderen Teststationen auch und hat noch nie Unmut erregt“, sagt Meiser, der sich mit der Bundeswehr vor Ort abstimmte und letzte Anweisungen erteilte.

Die Entnahmen würden ausnahmslos von Ärzten vorgenommen, die in Schutzkleidung mit einem Wattestäbchen einen Rachenabstrich vornehmen und am Tag bis zu 200 Proben nehmen könnten. Da jeder Landkreis jetzt eine eigene Teststation habe, seien das 1200 Abstriche am Tag. Diese Kapazität könne noch um das Achtfache erweitert werden, da man noch keine Zusatzschichten eingeplant habe. Der Knackpunkt bei der Testung seien die Kapazitäten der Labors, die aber noch zurechtkämen. Aktuell seien leichte Wartezeiten bei den Ergebnissen zu erwarten. Meiser sprach von einem „leichten Rückstau“ im Labor. Auch dort suche man nach Möglichkeiten, mehr Teste bearbeiten zu können.

 Die Bundeswehr errichtete am Dienstag, 24. März, eine Corona-Teststation auf dem Saarbrücker Messegelände.

Die Bundeswehr errichtete am Dienstag, 24. März, eine Corona-Teststation auf dem Saarbrücker Messegelände.

Foto: BeckerBredel

Die KV beobachte landesweit unterschiedlichste Szenarien: „Von Rückstau bis Leerlauf.“ Man warte ab und habe Möglichkeiten, auf Änderungen schnell zu reagieren. Meiser bat die Bundeswehr darum, auch Fußgänger und Radfahrer einzureihen, wenn sie eine Überweisung hätten. Gerade in der Stadt habe möglicherweise nicht jeder ein Auto. „An den anderen Teststationen kamen auch vereinzelt Menschen ohne Auto. Wir weisen niemanden ab, der eine ärztliche Überweisung hat“, sagte Meiser. Letztere ist aber grundsätzliche Bedingung für einen Test an der Station. Schon bei der Zufahrt zum Messegelände wird dies überprüft. Jeder, der einen Test wünsche, müsse zunächst seinen Hausarzt konsultieren und die Kriterien des Robert-Koch-Instituts (RKI) erfüllen. Seien diese nicht erfüllt, dann bringe der Test keinen Gewinn sondern belaste die angespannten Kapazitäten. Die Teste im Messegelände beginnen um 10 Uhr und enden um 14 Uhr.

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