Tests, Impfung, Infektion Corona im Saarland: Was Sie jetzt wissen müssen

Service | Saarbrücken · Die Corona-Lage ist auch im Saarland wieder angespannt. Höhere Fallzahlen bedeuten ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Doch was sollten Sie tun, wenn Sie positiv getestet werden und ab wann lohnt sich die Auffrischungsimpfung? Was Sie jetzt wissen müssen.

Mann in einem Schutzanzug (Symbolbild): Die Corona-Fallzahlen sind im Saarland zuletzt gestiegen.

Mann in einem Schutzanzug (Symbolbild): Die Corona-Fallzahlen sind im Saarland zuletzt gestiegen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Corona-Fallzahlen steigen auch im Saarland wieder stark an. Zehntausende Menschen infizieren sich derzeit wieder täglich mit dem Virus. Manche Weihnachtsmärkte wurden deswegen schon abgesagt, bei anderen gilt: Nur Geimpfte oder Genesene Personen dürfen den Markt besuchen. Mehr dazu lesen hier.

Mit den steigenden Zahlen erhöht sich auch im Saarland das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren – auch für Geimpfte. Doch welches Risiko tragen Geimpfte derzeit tatsächlich an Covid-19 zu erkranken und was ist zu tun, wenn der eigene Corona-Test positiv ist? Die SZ gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Fragen zur derzeitigen Corona-Lage.

Wie hoch ist das Infektionsrisiko für vollständig Geimpfte?

Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, sei bei den vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 90 Prozent geringer als bei den nicht geimpften Personen, sagte der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Freitag auf einer Pressekonferenz. Dies gilt für die Impfstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca. Der Schutz vor dem Tod liege bei 94 Prozent.

„Das sind immer noch hohe Werte, aber etwas niedriger als ursprünglich angenommen“, sagte Wieler und ergänzte, dass sich auch trotz Impfung sechs von zehn geimpften Personen mit der Delta-Variante des Coronavirus infizieren können. Lothar Wieler und Gesundheitsminister Jens Spahn haben deshalb für die Auffrischungsimpfung geworben.

Für wen wird eine Auffrischungs- bzw. Boosterimpfung empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Auffrischung für Personen ab 70 Jahren, für Menschen in Pflegeeinrichtungen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Außerdem sollten sich auch Personen impfen lassen, die in medizinischen Berufen arbeiten. Ihnen soll in der Regel frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischungsimpfung angeboten werden, so das RKI. Zur Auffrischung werden nur mRNA-Impfstoffe wie von Biontech oder Moderna genutzt.

Alle anderen können sich in Absprache mit ihrem Arzt ein drittes Mal impfen zu lassen. Auch hier gilt ein Abstand von sechs Monaten nach der letzten Impfung. Wenn Sie den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben, können sie sich bereits nach vier Wochen eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff geben lassen.

Wo bekomme ich einen Termin für eine Auffrischungsimpfung?

Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Wer dort nicht weiterkommt oder keine feste hausärztliche Praxis hat, kann zum Beispiel bei der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland unter der 0681 998370 anrufen und nach Terminen fragen.

Eine weitere Anlaufstelle ist das von der Landesregierung betriebene Portal „saarland.de“. Dort gibt es auch Termine der mobilen Impfangebote. Allerdings ist die Nachfrage nach der dritten Impfung im Saarland in den vergangenen Tagen angestiegen. Deshalb kann es zu Wartezeiten kommen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Was muss ich tun, wenn mein Corona-Test positiv ist?

Was aber, wenn der Corona-Test trotz aller Schutzmaßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und Hände desinfizieren doch positiv ist? Haben Sie zu Hause einen sogenannten Corona-Selbsttest gemacht, sollten Sie das Ergebnis durch einen PCR-Test abklären lassen und sich bis zum Ergebnis zu Hause isolieren, rät das Bundesgesundheitsministerium.

Sollte auch dieser positiv sein, müssen Sie das Ergebnis an das Gesundheitsamt ihres Landkreises melden und sich in Quarantäne begeben. Diese wird dann vom Gesundheitsamt angeordnet. Das gilt auch für die sogenannten PoC-Antigen-Schnelltests, die Sie beispielsweise an einem der Testzentren im Saarland machen können. Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte an, dass die Corona-Tests ab Samstag wieder kostenlos sein werden. 

Was passiert, wenn die Corona-Warn-App eine rote Warnung anzeigt?

Wer länger als zehn Minuten in der Nähe einer Person war, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, bekommt eine rote Warnung angezeigt. Was Sie nun tun müssen hängt davon ab, ob Sie geimpft oder ungeimpft sind. Geimpfte müssen bei einer Warnung nicht in Quarantäne und sich auch nicht testen lassen, solange keine Symptome wie Kopfschmerzen, Husten oder Fieber auftreten. Haben Sie Symptome sollten Sie sich testen lassen. Für Ungeimpfte dagegen gilt: Quarantäne und PCR-Test.

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