Ein wenig am Wahnsinn gekratzt Kontakte melden für Fortgeschrittene

Wer einen Corona-Kontakt melden möchte, der braucht mitunter ein gesundes Nervenkostüm, stellte unser Kollege fest.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Haben Sie am Montagvormittag einen Verzweiflungsschrei über das Saarland wehen gehört? Der kam von mir. Weil ich eine korrekte Meldung zu einem Corona-Kontakt machen wollte.  – Im familiären Umfeld hatte es Kontakt zu einer trotz Impfung positiv getesteten Person gegeben. Also bei der Corona-Hotline des Saarlandes angefragt, wo ich denn den Kontakt melden und eine PIN-Nummer für den notwendigen PCR-Test bekommen könne. Die freundliche Dame hat mir auch gleich eine Nummer beim Gesundheitsamt des Regionalverbandes genannt. Nur war der Herr dort dann wohl doch nicht zuständig, sondern verwies auf die Internetseite des Regionalverbandes, über die man das melden könne. Komisch, auf der hatte ich doch schon ...? Aber man kann ja mal was übersehen. Also nochmals nachgeschaut, diverse Infos gelesen, doch immer noch keinen Link entdeckt. Also nochmal beim Gesundheitsamt angerufen, wieder in der Warteschleife, dann eine Mitarbeiterin am Apparat, die erneut auf die Internetseite verweist und sich auch Zeit nimmt, selbst nachzusehen („Ich bin jetzt auch zum ersten Mal auf der Seite“) – und ebenfalls keinen Link findet. Nun, dann solle ich es einfach über die dort genannte Mail-Adresse ans Gesundheitsamt melden. Gesagt, getan. Und die automatische Antwort erhalten, dass die E-Mail-Adresse nicht für mein Anliegen eingerichtet wurde.

Inzwischen hat es meine viel bessere Hälfte auch, über die Zentrale, beim Gesundheitsamt versucht und tatsächlich nach zweimaligem Verbinden eine Gesprächspartnerin, mit der alles seinen geregelten Weg zu gehen scheint und die auch gleich eine PIN-Nummer vergeben kann. Und dann kommt doch noch eine echte Antwort auf meine E-Mail. Es wäre also fast alles gut – wenn nicht die schriftliche Antwort („Wegen des Impfschutzes keine Quarantäne nötig.“) genau das Gegenteil von der mündlichen Antwort („Quarantäne? Auf jeden Fall.“) besagen würde.

Ich habe – ernst gemeint – absolut Verständnis dafür, dass bei dem enormen Arbeitspensum, das derzeit in Gesundheitsämtern zu bewältigen ist, gar nicht alles rundlaufen kann und es selbstverständlich Wartezeiten gibt. Allerdings sollten Mitarbeiter von Hotlines die richtigen Antworten wenigstens zu den essenziellen Fragen aus dem Ärmel schütteln können. Wenn Leute nicht mehrfach anrufen müssen, trägt das ja auch zur Entlastung bei.

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