Alkohol und Corona Griff zur Flasche in Home-Office und Kurzarbeit

Saarbrücken/Neunkirchen · Alkohol tröstet in harten Corona-Zeiten – und ist ein zusätzliches Risiko. Doch warum nimmt die Zahl der Alkoholkranken in den Kliniken nicht zu?

 150 000 Männer und 70 000 Frauen gelten nach Angaben des Saar-Gesundheitsministeriums hierzulande als alkoholsuchtgefährdet.

150 000 Männer und 70 000 Frauen gelten nach Angaben des Saar-Gesundheitsministeriums hierzulande als alkoholsuchtgefährdet.

Foto: dpa/Alexander Heinl

Die Deutschen greifen derzeit nachweislich öfter zur Flasche. Das belegen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK: In den ersten Corona-Wochen wurden 34 Prozent mehr Wein gekauft als im Jahr davor, auch 31,2 Prozent mehr klare Spirituosen (Gin/Korn) gingen über die Theke, und bei Alkoholmischgetränken ergab sich sogar eine Steigerung um 87,1 Prozent. Kaum verwunderlich: Corona gilt als Stimmungskiller, Alkohol als gesellschaftlich anerkannte Droge, um Isolation und Home-Office-Stress kurz mal „wegzuzaubern“. Macht uns das Virus also zu Alkoholkranken? Oder, schlimmer noch, treibt die Situation die bereits  Alkohol-Abhängigen noch weiter in die Malaise?