Katzen Chip oder Tätowierung verhindern Leid

Alt-Saarbrücken · Viele entlaufene Katzen können nie wieder zu ihren Besitzern, weil die Tiere nicht gekennzeichnet und damit nirgends registriert sind. Jahr für Jahr landen unzählige Fundkatzen in den Tierasylen. Auch im Bertha-Bruch-Heim.

Viele dieser sogenannten Fundkatzen sind gesund, wohlgenährt und gepflegt und fehlen ihren Haltern wahrscheinlich sehr. Deshalb finden die Saarbrücker Tierschützer, dass die Kennzeichnung von Katzen neben Kastration und Impfung zu den Pflichten des Besitzers zählen sollte.

Zur Kennzeichnung gibt es mehrere Verfahren. Eine Identifikationsmöglichkeit scheidet aber den Experten zufolge auf jeden Fall aus: „Freigängerkatzen sollten nie Halsbänder tragen, denn die Risiken sind weitaus größer als der Nutzen.“ Dagegen eignet sich ein Mikrochip viel besser, eine Katze zu kennzeichnen. Den Chip pflanzt ein Tierarzt mit einer Injektionsnadel unter die Haut der Katze. Auf dem Chip ist eine 15-stellige Identifikationsnummer hinterlegt, die mit einem Lesegerät beim Arzt oder im Heim sichtbar wird. Der Chip ist nahezu unzerstörbar und lässt sich ohne Narkose einsetzen. Aber Laien können ihn weder fühlen noch sehen.

Eine weitere, häufig bei Katzen verwendete Methode der Kennzeichnung ist noch immer die Tätowierung in den Ohren. Im Saarland werden in einem Ohr die Kennnummer der Tierarztpraxis und im anderen Ohr eine fortlaufende Nummer tätowiert. Nachteil dieser Methode ist, dass die Tätowierung nur unter Narkose möglich ist und dass sie im Laufe der Jahre verblasst.

Der Vorteil gerade für Freigänger besteht darin, dass Tiere nicht erst zu einem Lesegerät transportiert werden müssen. Die Tätowierung kann auch ein Laie erkennen.

Aber bei beiden Möglichkeiten gilt: Die Kennzeichnung des Tieres nützt nichts ohne die Registrierung des Chips oder der Tätowierung mit allen relevanten Informationen in entsprechenden Datenbanken. Die Registrierung ist kostenlos, und der Katzenbesitzer muss sich selbst darum kümmern.

Die bekannteste Datenbank führt Tasso. Auch der Deutsche Tierschutzbund bietet diesen Service.

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