25 Jahre Café Exodus 25 Jahre für junge Leute in Saarbrücken

Saarbrücken · Im Café Exodus entstehen Rock- und sonstige Events, und es gibt hier offene Ohren bei Problemen.

 Maximilian, Frederick, Sophia, Hannan, Sebastian und Chris (von links) in einer der Sofa-Ecken im Café Exodus.

Maximilian, Frederick, Sophia, Hannan, Sebastian und Chris (von links) in einer der Sofa-Ecken im Café Exodus.

Foto: Dominik Holl/Bistum Trier

Im Hinterzimmer an einem großen Tisch, der fast den gesamten Raum ausfüllt, schlägt das eigentliche Herz des Café Exodus. Hier, im Raum hinter dem eigentlichen Café mit seinem Bartresen und der Sofa-Ecke, treffen sich regelmäßig die verschiedenen Arbeitskreise, die „AKs“ des Café Exodus. „Hier organisieren, planen und diskutieren Schülerinnen, Schüler, Studierende, Jugendliche und junge Erwachsene aus Saarbrücken und Umgebung neue und etablierte Events. Zum Beispiel die Rockwiese, die seit nunmehr 20 Jahren fester Bestandteil des Saarbrücker Altstadtfests ist“, berichtet das Bistum Trier als Träger des „Exodus“.

Diesmal sitzen an diesem Tisch sechs der „Exodusler“, wie sie sich selbst bezeichnen, und reden über Früher, denn das Café Exodus feiert Geburtstag: 25 Jahre existiert es bereits. Um den Tisch sitzen mehrere Generationen von Exoduslern. Die „Dienstälteste“ ist Hannan. Vor dreizehn Jahren kam sie zum ersten Mal ins Café. „Ich hatte tatsächlich ein bisschen Angst, herzukommen“, gesteht sie, denn die Jugendlichen, die sie hier traf, waren schon länger dabei und in den verschiedenen Gruppen etabliert. In diese, genauer gesagt in den AK Rock, wurde sie aber auch schnell aufgenommen. „Am Anfang war mir gar nicht so genau klar, was das Café Exodus im Ganzen ist. Ich war eher auf den AK, in dem ich dann war, konzentriert.“ Mit der Zeit habe sie die vielen Facetten des Exodus kennengelernt. Neben den festen Gruppen nutzte sie auch den offenen Treff nach der Schule. Seit vier Jahren arbeitet Hannan hauptamtlich als pädagogische Fachkraft im Exodus.

Der Neuste in der Runde ist Frederick. Er ist erst vor einem Jahr hinzugekommen, aber auch er ist bereits voll integriert. Er wurde von anderen Jugendlichen zum Leiter des gerade neu gegründeten AK Nerd gewählt. „Im AK Nerd organisieren wir verschiedene Events. Zuletzt hatten wir zum Beispiel einen Casino-Abend veranstaltet, zu dem viele Leute gekommen sind“, erzählt er. Außerdem gehört es zu seiner Aufgabe, den AK im Leitungsteam zu vertreten. „Im Leitungsteam besprechen wir viele Sachen, die das Exodus im Allgemeinen betreffen“, ergänzt Sophie, Leiterin des AK Rock. „

„Mit der Zeit hat sich im Café Exodus eine Gremien- und Gruppenstruktur entwickelt, die sich auch bewährt hat, um den Jugendlichen eine strukturierte Partizipationsmöglichkeit zu bieten“, erklärt Maximilian Schmitt. Der Gemeindereferent ist seit drei Jahren Leiter des Café Exodus. In die Arbeitsgruppen und -kreise können die Jugendlichen ihre Ideen mitbringen und in Eigenverantwortung umsetzen. Unterstützt von den beiden Hauptamtlichen. „Wir begleiten die Gruppen im Café und sind Ansprechpersonen für die, die ihren Weg zum ersten Mal hierher finden. Wir bieten hier auch Beratung und Begleitung für die Jugendlichen an. Das Café Exodus ist ein verlässlicher, offener Ort, der immer auch eine professionelle Person für Jugendliche zur Verfügung stellt“, so Schmitt.

Sebastian kann das nur bestätigen: „Ich bin ursprünglich hier her gekommen, um Plakate für eine Show, die ich mit meiner Band fürs Café Exodus gespielt hab, abzuholen. Dann wurde ich quasi zwangsverpflichtet“, erinnert er sich. „Der AK Rock war damals unterbesetzt, und der damalige Leiter, Martin hat mich angesprochen und gesagt: ‚Morgen ist AK-Treffen, du kommst übrigens vorbei.‘“ Auch wenn er anfangs etwas überfordert von den Strukturen im Café Exodus gewesen sei, habe er schnell gemerkt: „Das ist genau mein Ding! Konzerte zu organisieren macht irrsinnig Spaß.“ Für ihn ist das Café Exodus zu einer Art Familie geworden. Hier habe er  auch in persönlich sehr schwierigen Phasen die Unterstützung bekommen, die er in dem Moment gebraucht hat.

In Zukunft wollen die Exodusler neben ihren AKs und Events noch ein weiteres großes Projekt starten: Im Sommer soll ein Jugendaustausch mit den beiden Saarbrücker Partnerstädten Nantes in Frankreich und Tiflis in Georgien stattfinden.

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