Frau Keinhorst habe sich seit Jahrzehnten für ein gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter eingesetzt und dabei großen persönlichen Einsatz gezeigt. Auf ihre Initiative sei ein Zentrum für Fraueninformation und -vernetzung geschaffen worden. Daraus seien die Frauenbibliothek und das Dokumentationszentrum für Frauenforschung in Saarbrücken hervorgegangen. In steter Weiterentwicklung ihrer Arbeit sei die Frauen-Gender-Bibliothek entstanden.

Dort finden Nutzerinnen und Nutzer rund 12 000 Bände über Feminismus, Genderforschung, Gewalt gegen Frauen, aber auch über Kunst und die Geschichte oder Migration. Die Bibliothek in der Großherzog-Friedrich-Straße bietet Vorträge und Lesungen und einen „FeminisTisch“, einen offenen Treff. Bachmann würdigte neben Keinhorsts Arbeit in der Bibliothek weitere Verdienste der Geehrten. Dazu gehört die Gründung eines Vereins für Frauenbildung und Frauenkultur ebenso wie die Einrichtung eines bundesweiten Dachverbandes der Frauen- und Lesbenbibliotheken und Archive.

Seit 2003 sei Keinhorst Mitglied des Frauenrats Saarland, heißt es im Text zur Ordensverleihung weiter. Von besonderer Bedeutung sei die Schaffung eines Mentorinnen-Netzwerks für Migrantinnen, das seit 2011 Frauen dabei unterstütze, im Saarland Fuß zu fassen.

Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt sprach von einer „verdienten Ehrung“, da Frau Keinhorst nie das Miteinander der Geschlechter aus den Augen verloren habe. Ihr Engagement diene allen Menschen.

Annette Keinhorst zeigte sich sehr bewegt von der Ehrung und betonte, sie nehme den Orden als Repräsentantin der Frauenbewegung an: „Ich hatte das Glück, in eine Zeit hineingeboren zu werden, in der man viel bewegen konnte. Die Resultate sind sichtbar geworden in der Gesellschaft, aber es gibt noch viele Baustellen.“