Verkehrssicherheit Poller-Ärger weitet sich auf die Rußhütte aus

Saarbrücken · (krp) Der Poller-Frust wächst nicht nur in Alt-Saarbrücken. Auch Anwohner der Fischbachstraße in Rußhütte beklagen sich nun über ungebetene Absperrpfosten vor ihrer Haustür. Ende Juli ließ die Stadt dort vor den Hausnummern 64-66 mehrere Poller an der Gehwegkante installieren.

 Die Metallpoller an der Fischbachstraße auf der Rußhütte.

Die Metallpoller an der Fischbachstraße auf der Rußhütte.

Foto: Paul Krüger

Nach Aussage der Stadt ist die Absperrung notwendig, da Autos in der Engstelle neben dem Parkstreifen immer wieder über den Gehweg fuhren, um dem Gegenverkehr auszuweichen. Um Fußgänger, insbesondere Schulkinder, vor Unfällen zu schützen, habe die Stadt die Poller auf Wunsch der Bürgerinitiative „Wir auf der Rußhütte“ errichtet. Außerdem hätten zu viele Fahrer ihre Autos auf dem Gehweg geparkt. Das ist verboten.

Die Falschparkerei ist den Bewohnern der betroffenen Häuser bisher nicht aufgefallen. „Bei uns parkt keiner auf dem Gehweg. Hier hält höchstens mal kurz einer, aber der ist dann nach zwei, drei Minuten auch wieder weg“, sagt Sigrid Rimsl, die seitdem auch zwei neue Poller vor ihrem Haus hat.

Um ihrem Unmut Luft zu machen, zeigt sie auf einen Straßenabschnitt weiter südlich, wo die Autos Stoßstange an Stoßstange auf dem Gehweg stehen – aber keine Poller.

Dass der Gehweg permanent als Fahrbahnerweiterung zweckentfremdet wird, ist ihr auch noch nicht aufgefallen. Zwei Autos passen an der Engstelle schließlich problemlos aneinander vorbei. Fest steht: Nur wenn sich ein Pkw und ein Bus begegnen, wird es eng. Wenn keiner der beiden zurückstoßen kann, weicht einer notgedrungen auf den Gehweg aus, um den Verkehr nicht unnötig  zu behindern. Nachbarin Hilde Theobald fürchtet, dass es mit den neuen Pollern das ein oder andere Hupkonzert mehr geben wird.

Sigrid Rimsl hat jedoch ein ganz anderes Problem mit den Pollern. Der Tankwagen, der sie mit Heizöl beliefert, kann nun nicht mehr vor ihrem Haus halten, ohne die Fahrbahn in beide Richtungen zu blockieren. Und um hinter dem Nadelöhr zu halten, ist der Schlauch des Lastwagens zu kurz.

Infolgedessen muss Sigrid Rimsl nun jedes Mal, wenn sie eine Lieferung Heizöl erwartet, bei der Stadt ein temporäres Halteverbot für die Parkbucht gegenüber ihrem Haus beantragen. Die Stadt riet ihr, als sie ihr Problem schilderte, diese Aufgabe an den Heizöl-Lieferanten weiterzugeben. „Aber der wird mir natürlich auch die Gebühren und den Aufwand in Rechnung stellen“, sagt die 83-Jährige.

Die Wirkung der Poller auf Falschparker darf zudem angezweifelt werden. Dafür stehen die Dinger einfach zu weit auseinander.

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