Eurodistrict SaarMoselle Britz will die Grenzregion voranbringen

Saarbrücken · Zweisprachige Kitas, grenzüberschreitender Nahverkehr und interkulturelle Angebote für Schüler: Daran arbeitet die Oberbürgermeisterin.

 Roland Roth, Stephan Strichertz, Präsidentin Charlotte Britz und der erste Vizepräsident Gilbert Schuh (von links) arbeiten zukünftig Hand in Hand, wenn es um die Belange der Großregion geht.

Roland Roth, Stephan Strichertz, Präsidentin Charlotte Britz und der erste Vizepräsident Gilbert Schuh (von links) arbeiten zukünftig Hand in Hand, wenn es um die Belange der Großregion geht.

Foto: LHS/Iris Maurer

Charlotte Britz ist die neue Präsidentin des Eurodistricts SaarMoselle. Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin wurde in der Delegiertenversammlung des Europäischen Verbands für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) am vergangenen Montagabend gewählt. Zwei Jahre wird sie das Amt nun innehaben. Charlotte Britz löst Roland Roth ab, der als Präsident des Gemeindeverbands Sarreguemines Confluences tätig ist.

Für Britz steht in ihrem neuen Amt der europäische Gedanke im Mittelpunkt. „Europäisch denken hat Zukunft. Schon bei den Kleinsten will der Eurodistrict SaarMoselle daher mit dem Projekt Bilingua ansetzen und deren Zweisprachigkeit fördern“ sagte die Oberbürgermeisterin. Im Bereich der Wiedheckschule in Brebach soll nach Angaben von Britz bis 2021 eine Kita mit sieben Gruppen und einer grenzüberschreitend arbeitenden Kinderkrippe gebaut werden. Die Stadt arbeite dazu eng mit dem Gemeindeverband Saargemünd zusammen. „Mit Förderung durch die EU aus Interreg-Mitteln soll ein zweisprachiges Angebot entstehen, das für Kinder von beiden Seiten der Grenze offensteht. Die Planungen für dieses Projekt laufen auf Hochtouren“, erklärt Britz weiter. Der Baubeginn stehe allerdings noch nicht fest.

Eine weitere zweisprachige Krippe soll im französischen L’Hôpital in Zusammenarbeit mit Lauterbach entstehen. Dort wird Personal aus Deutschland und Frankreich ein gemeinsames pädagogisches Konzept umsetzen. Aber auch Schüler sollen durch Auslandsaufenthalte interkulturell sensibilisiert werden. Der EVTZ vermittelt dazu grenzüberschreitende Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten.

Ein aktuelles Projekt im Eurodistrict SaarMoselle ist die Anpassung seines Leitbildes. „Die Arbeit im Eurodistrict ist heute wichtiger denn je. Um die Wahrnehmung der grenzüberschreitenden Region zu verbessern, ist es unerlässlich, die gemeinsam erklärten Ziele kontinuierlich und engagiert zu verfolgen. Nur so kann diese Grenzregion im Wettbewerb der Regionen Europas bestehen und Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität für ihre Bewohner garantieren“, erklärt die neue Präsidentin des Verbundes.

Ein Dauerthema ist die grenzüberschreitende Mobilität und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Derzeit läuft ein Modellprojekt, um ein einheitliches grenzüberschreitendes Ticket-System für die Buslinie MS zwischen Hombourg-Haut und Saarbrücken zu entwickeln. Später soll es auf weitere grenzüberschreitende Linien übertragen werden. Auch künftig untersucht der Eurodistrict SaarMoselle Möglichkeiten für den Ausbau der Saarbahn beziehungsweise einer Schnellbusverbindung nach Forbach und darüber hinaus. Zudem soll der Eurodistrict SaarMoselle zukünftig stärker als grenzüberschreitender Wirtschaftsstandort beworben werden.

Britz wird in ihrem Amt insgesamt von drei Vizepräsidenten unterstützt werden. Neben Gilbert Schuh, Bürgermeister der französischen Gemeinde Morsbach und Vizepräsident beim Gemeindeverband Forbach Porte de France, wurden der ehemalige Präsident des Verbundes, Roland Roth, sowie der Bürgermeister von Kleinblittersdorf, Stephan Strichertz, ins Amt der Vizepräsidenten gewählt.

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