880 000 Euro Baukosten Warum die neue Riesenbrücke in Brebach wesentlich später fertig wird als geplant
Brebach-Fechingen · Ein kleines neues Bauwerk soll Menschen und Fahrzeuge an der Riesenstraße über den Saarbach bringen. Die Vorgängerbrücke hatte Risse. Weil in der Baustelle viele Lebensadern für den modernen Alltag verlaufen, gab es kürzlich einen Internet-Ausfall.
Die Bauarbeiten an der Riesenbrücke in Brebach verzögern sich erheblich. Sie werden einen Monat länger dauern, als es geplant war. Das hat die Saarbrücker Stadtpressestelle der SZ auf Anfrage bestätigt. Die Riesenbrücke, die nach der dort abzweigenden Riesenstraße benannt ist und über den Saarbach führt, ist gar nicht riesig, sondern nicht einmal zehn Meter lang. Die Stadt muss das Bauwerk ersetzen lassen, weil es Risse hat.
Das sollte eigentlich bis Anfang Oktober erledigt sein. Doch die Baustelle hat es in sich. Unter der kleinen Brücke verlaufen nahezu alle denkbaren Versorgungsleitungen für den Stadtteil Brebach: Telefon- und Stromkabel, Wasserrohre, Gasleitungen, Internetverbindungen und Abwasserkanäle. Bei Vorbereitungen für die neue Brücke, sogenannten Pfahlgründungen, wurde kürzlich die Internetleitung gekappt. Das Internet, das Telefonfestnetz und zum Teil der Mobilfunk brachen für Stunden zusammen (wir berichteten).
Wie knifflig die Baustelle ist, war nicht erst nach dieser Panne klar. Das hatten die Verantwortlichen schon im Vorfeld gesehen und eine entsprechend lange Bauzeit für die kleine Brücke eingeplant. Doch inzwischen zeichnet sich eine Verzögerung ab: „Gravierende Probleme mit der Baustelle gibt es keine. Wir sind aber mit der Baustelle knapp drei Wochen hinter dem Bauzeitenplan. Die Bohrarbeiten haben länger gedauert als veranschlagt. Solche Verzögerungen sind bei Arbeiten im Boden nichts Ungewöhnliches, da sich der Untergrund während der Arbeiten oft anders darstellt als im Zuge der Planungen erwartet. Nach einem neuen Bauzeitenplan werden die Arbeiten Mitte Oktober beendet. Die Sperrungen werden bis Ende Oktober dauern“, sagt Thomas Blug, der Sprecher der Stadtverwaltung. So lange bleibt es bei den Umleitungen.
Die Stadt will während der verlängerten Sperrung weitere Vorhaben erledigen lassen, die später mit neuen Verkehrsbehinderungen verbunden wären: „Wir werden auch die Asphaltdecke in der Saargemünder Straße großflächig instand setzen. So können wir eine erneute Sperrung zu einem späteren Zeitpunkt für diese ohnehin anstehenden Arbeiten vermeiden. Gleichzeitig werden wir die Haltestelle in diesem Bereich behindertengerecht umbauen und die Straßenquerung erneuern. Auch diese Arbeiten erfolgen zusätzlich zur Brückenbaumaßnahme.“
Die Umleitungen in Brebach führen in den Verkehrsspitzenzeiten zu leichten Verzögerungen, die Umleitungen haben sich aber gut eingespielt. Die Stadt hatte auch die Wege zu den großen Supermärkten mit eigenen Wegweisern neu beschildert. Der Brückenneubau kostet die Stadt 880 000 Euro. Die Brücke war über 100 Jahre in Betrieb und konnte 30 Tonnen tragen. Der Neubau wird für 44 Tonnen ausgelegt. Das ist im grenznahen Raum Standard, weil französische Lkw höhere Zuladungen haben können als deutsche.