Feuerwehr im Dauereinsatz Immer wieder lodert es: Brandstifter versetzt Menschen in Fechingen in Angst und Schrecken

Saarbrücken · Die Polizei ermittelt in dem Saarbrücker Stadtteil fieberhaft. Denn mittlerweile sind an die 20 Fälle bekannt, bei dem ein Brandstifter in Fechingen Feuer gelegt haben soll. Was bislang über die Serie bekannt ist.

 Auf das Konto des Brandstifters geht wohl auch diese Gelbe Tonne in der Bliesransbacher Straße in Fechingen, die am Mittwoch in Flammen aufging.

Auf das Konto des Brandstifters geht wohl auch diese Gelbe Tonne in der Bliesransbacher Straße in Fechingen, die am Mittwoch in Flammen aufging.

Foto: BeckerBredel

Im Saarbrücker Osten ist ein Brandstifter unterwegs, und er zündelt inzwischen regelmäßig und mit Vorliebe im Raum Fechingen an Mülltonnen. Die Brände nerven die Feuerwehr, die ständig ausrücken muss.

Und die Fälle könnten durchaus gefährlich werden, da inzwischen mehrere Mülltonnen in unmittelbarer Gebäudenähe angesteckt wurden, die letzte am späten Mittwochabend, 15. Juni, in der Bliesransbacher Straße. Fechingens Löschbezirksführer Kevin Altpeter bestätigt auf Anfrage, dass im Ort ein Brandstifter zur Gefahr für die Allgemeinheit geworden ist.

Immer wieder stehen Mülltonnen in Flammen

Am 30. Mai hatte es den ersten Einsatz auf der Nachtweide gegeben. Damals brannte gegen 18 Uhr in der Ortsrandlage ein Dixi-Klo. Die Kunststoffzelle der Behelfstoilette schmolz unter der Hitze, am Ende blieb ein Plastikhäufchen, die Feuerwehr war mit zwei Löschbezirken im Einsatz.

Am 29. Mai dokumentierte die Feuerwehr den nächsten Einsatz und beschrieb „den zweiten Mülltonnenbrand für diese Woche“ in der Provinzialstraße im rückwärtigen Bereich der Neuapostolischen Kirche. Drei Hausmülltonnen wurden dort angezündet und gefährdeten das Gebäude. Eine Polizeistreife, die bei Eingang des Notrufs in unmittelbarer Nähe war, ging mit einem Feuerlöscher gegen die Flammen vor und verhinderte Schlimmeres.

Am 6. Juni brannte die nächste Mülltonne. Mittwochabend war die Feuerwehr erneut gefordert, um eine gelbe Tonne zu löschen, die unter den Flammen bereits vollständig geschmolzen war. Ähnliche Fälle gab es in umliegenden Straßen, an der Heringsmühle und am Brühl.

Laut Feuerwehr war nicht immer ein offenes Feuer ausgebrochen: „Vielfach bemerkten die Anwohner erst am nächsten Tag die geschmolzenen Tonnen und meldeten die Brände im Nachgang, ohne dass es noch zu einem Feuerwehreinsatz kam. Das Feuer erlosch von alleine“, sagte Kevin Altpeter und geht davon aus, dass es inzwischen rund 20 Brandstiftungen in Fechingen gegeben habe.

Die Polizei lässt sich in Fechingen jetzt öfter blicken

Die Polizei sei jetzt öfter auf Streife unterwegs, ergänzt Wehrführer Björn Weichel. Hinweise auf den Brandstifter habe man aber noch keine. Besorgt ist Fechingens Löschbezirksführer, weil am Sonntag auch ein Gartenhaus angezündet wurde. Das alleinstehende und abgelegene Haus außerhalb des Ortes brannte nieder, die Feuerwehr musste über mehrere Schlauchleitungen erst einmal Löschwasser an die Einsatzstelle befördern.

Die Polizei hat wegen der Brandserie Ermittlungen aufgenommen. Die Stadt stellt die Einsatzdaten zusammen, um etwaige Zusammenhänge erkennen zu können. „Jetzt kommt das lange Wochenende, wir rechnen mit weiteren Brandstiftungen“, sagt Altpeter am Mittwochmittag, als er mit seiner Wehr einen brennenden Auto zwischen Fechingen und Brebach löscht – ein Feuer, dass nichts mit der Serie zu tun habe.

Kaum sechs Stunden dauerte es da, bis er wieder zu einer brennenden Mülltonne gerufen wurde. Auch die stand bedrohlich nahe an einem Wohnhaus. Und in der Nacht zum Donnerstag, da brannte es wieder: Diesmal rückte die Feuerwehr in die Straße Im Brühl aus, der Täter hatte eine Mülltonne angesteckt.

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