Leben in Winterberg-Klinik gerettet Nur mit zahlreichen Blutkonserven hat diese junge Frau die Folgen eines Unfalls überlebt
Saarbrücken · Es war nicht nur ein Schicksalsschlag. Es hätte auch ihren Tod bedeuten können. Vivienne Weppler überlebte dank zahlreicher Blutspenden einen schweren Autounfall. Und so erging es auch einem zweiten Patienten, der seine Krankheit ohne die entsprechenden Konserven nicht überstanden hätte.
Gerade mal sechs Prozent der Menschen haben die Blutgruppe 0 negativ. Eine davon ist Fabienne Weppler. Die 30-Jährige weiß, dass sie mit dieser Blutgruppe als Universalspenderin infrage kommt. Bei Transfusionen ist das Blut der Gruppe 0 negativ für jeden Patienten passend. Deshalb hat Fabienne Weppler auch schon ihren kostbaren Saft gespendet.
Mitte April kam die junge Frau nach einem schlimmen Autounfall mit schweren inneren Verletzungen ins Klinikum Saarbrücken – und war selbst auf Blutkonserven angewiesen. Denn bei dem Unfall wurden Zwerchfell, Nieren, Magen und Darm verletzt, und die Milz musste entfernt werden. Während diverser Operationen und als Therapie bekam sie insgesamt neun Konserven mit roten Blutzellen und vier mit Frischplasma.
Die gelernte Glasbläserin ist froh, dass die Blutspendezentrale Saar-Pfalz ihre seltene Blutgruppe vorrätig hatte. „Denn wer die Blutgruppe 0 negativ hat, muss diese auch erhalten“, erklärt der Leiter der Blutspendezentrale Saar-Pfalz, Dr. Alexander Patek.
Für Fabienne Weppler ist klar: „Unfälle oder Krankheiten können jeden treffen. Deshalb kann jeder von einer Minute zur anderen auf die Blutspende seiner Mitmenschen angewiesen sein.“ Deshalb appelliert sie an alle Menschen, die gesund sind: „Spenden Sie Blut, und helfen Sie so, Leben zu retten! Bitte regelmäßig und nicht nur einmal im Jahr zum Weltblutspendetag.“
Oft werden für die Behandlung von Patienten nur bestimmte Bestandteile des Blutes benötigt. So wird das gespendete Blut in rote Blutkörperchen, Plasma und gegebenenfalls Blutplättchen aufgetrennt. So kann eine einzige Spende bis zu drei Leben retten.
Was viele nicht wissen: Tatsächlich wird das meiste Blut das ganze Jahr über für die Behandlung von schwer kranken Patienten, etwa bei Krebs- oder Herzerleiden, gebraucht. Wie im Fall von Horst Schmidt. Der 74-Jährige war mit Atemnot, bedingt durch eine Herzerkrankung, ins Klinikum Saarbrücken gekommen. Wegen einer chronischen Niereninsuffizienz war er wochenlang an der Dialyse, lag im künstlichen Koma. Dann bekam er auch noch eine Lungenentzündung. Weil sein eigenes Blut zu niedrige Hämoglobin-Werte aufwies, bekam er zur Unterstützung der Therapie sieben Blutkonserven. Nur so konnte sichergestellt werden, dass sein Körper wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde. Dank der Blutkonserven verbesserte sich sein Zustand. Jetzt kämpft er sich langsam wieder ins Leben zurück.
Horst Schmidt ist froh, dass es Blutspender gibt. Auch er hat bis zu seinem 55. Lebensjahr regelmäßig drei- bis viermal im Jahr Blut gespendet.
Die Blutspendezentrale auf dem Winterberg ist montags, donnerstags und freitags von 8 bis 15 Uhr und dienstags und mittwochs von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem ist sie für alle, die wochentags keine Zeit haben, an jedem dritten Samstag des Monats von 10 bis 14 Uhr geöffnet.