Open-Air-Konzert Kantiger Texasblues trotzte dem Regen
Sulzbach · Rot, grün, blau, dunkel kariert: Der Sulzbacher Musiksommer am Freitagabend war ein buntes Fest – auch, was die Regenschirme anging. Denn die dritte Ausgabe in diesem Jahr wurde leider ziemlich durchgängig von Regen begleitet.
Und so standen neben dem hochkarätig dargebotenen Texasblues von den Blues Docs auch Schirmmützen, Regenjacken und eben Schirme im Mittelpunkt. Der Stimmung bei den rund 200 Musikfans, die das Konzert im Innenhof des Salzbrunnen-Ensembles besuchten, tat dies aber keinen Abbruch. Während die jedes Lied mit kräftigem Applaus quittierten, scherzte Blues-Docs-Frontmann Fredi Reiter von der Bühne zu den Neuankömmlingen: „Kommen Sie hierher, hier ist noch Platz.“ Die meisten zog es dann aber doch nicht in die erste Reihe, wo kein Regenschirm schützend gespannt war.
„Ich finde es sehr geil, dass die Leute dageblieben sind“, sagte Schlagzeuger Manuel Matt nach dem Auftritt. Das Gründungsmitglied der Blues Docs erklärte, dass das Sextett seine Abende normalerweise in zwei Abschnitten spiele. Doch im Vorfeld habe man sich darauf geeinigt, durchzurocken. So verringere man die Gefahr, dass die Besucher in der Pause heimgingen. Und die hätten eine exzellent aufspielende Truppe verpasst. Den Musikern habe es zusätzliche Motivation gegeben, dass sich die Besucher nicht vom Regen beeindrucken ließen. „Das war ein riesen Push“, so der Drummer.
Mit Coverversionen von bekannten Bluesrock-Klassikern wie „Sweet Home Chicago“ – unter anderem bekannt durch Eric Clapton und die Blues Brothers – oder „Crossroads“ von Cream zeigten sie über rund zweieinhalb Stunden eine klasse Energieleistung. Dies quittierten die Besucher mit viel Applaus und „Zugabe“-Rufen. Einen schönen Kontrast zu den schweren Riffs bot Martin Herrmann, der im Laufe des Auftritts zu einer quietschpinken Hello-Kitty-Gitarre griff. Am 19. Oktober sind die Blues Docs wieder im Salzbrunnenhaus zu sehen. Dann geben die sechs Musiker aus Dudweiler, Sulzbach und Saarbrücken ihr Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen.
In der 16. Ausgabe des Sulzbacher Musiksommers waren die Blues Docs bereits zum fünften Mal am Start – eine Teilnahme sei jedoch keine Selbstverständlichkeit, wie Renate Schiel-Kallenbrunnen erklärte. Sie ist stellvertretende Leiterin der örtlichen Volkshochschule und Organisatorin des Musiksommers. Die Bands müssten sich für die Auftritte nämlich bewerben. Rund 30 Gruppen seien es jedes Jahr, aus denen ein Gremium die auftretenden Künstler auswähle. Dieses Gremium bestehe unter anderem aus Mitgliedern des Stadtrates, der VHS, der Beigeordneten Mary-Rose Bramer und dem bekannten Liedermacher Wolfgang Winkler.
An den kommenden Freitagen treten noch auf: Pete-Miller-Band (19.7.), Magic (26.7.) und Kevin Alamba & The Dynamics (2.8.). Den Abschluss bildet der Auftritt von Potion Magique (Eric Maas & Eloise) am 9. August. „Dieses Konzert ist unseren französischen Freunden gewidmet und findet traditionell als Teil der Fête de la Musique statt“, so Renate Schiel-Kallenbrunnen. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
