Bistumsreform Trierer Bischof Stephan Ackermann stellt eine Reform seiner Reform vor

Trier · Nach den vom Vatikan in Rom vereitelten XXL-Pfarreien präsentiert  Ackermann am Freitag seine neuen Pläne für die Struktur der katholischen Gemeinden.

 Triers Bischof Stephan Ackermann

Triers Bischof Stephan Ackermann

Foto: Helmut Thewalt

Wie geht’s nach dem Bremsmanöver aus dem Vatikan  weiter mit den ehrgeizigen Reformplänen im Bistum Trier? Darüber wollen Bischof Stephan Ackermann und sein Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg heute (Freitag) die Öffentlichkeit informieren.

Dabei dürfte von dem ursprünglichen Reformprojekt nicht mehr viel übriggeblieben sein. Danach sollte es im Bistum Trier ab dem Jahr 2021 nur noch 35 Großpfarreien geben. Daneben war eine neue Leitungsstruktur geplant – mit weniger Macht für den Pfarrer und mehr Macht für die Laien. Klang alles zeitgemäß und zukunftsträchtig, stieß allerdings im Vatikan auf wenig Gegenliebe.

Die Neuauflage der Reform wird weniger revolutionär ausfallen. Von mehreren diskutierten Varianten favorisierte die Bistumsleitung zuletzt das sogenannte Zwei-Ebenen-Modell. Es sieht unter anderem vor, die bisherigen Dekanate und Pfarreiengemeinschaften aufzulösen und mit 887 Pfarreien zu starten. Diese Pfarreien könnten dann untereinander fusionieren – auf freiwilliger Basis.

Neben den Pfarreien soll es künftig 35 sogenannte Pastorale Räume geben – in den Grenzen der 35 ursprünglich geplanten XXL-Pfarreien. In diesen Pastoralen Räumen soll es Vernetzungen und Kooperationen über die Pfarreien hinaus geben. Die Hoffnung dürfte sein, dass die einzelnen Pfarreien doch irgendwann in den Pastoralen Räumen aufgehen.

Klar ist jedenfalls, das hat Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg in der Vergangenheit mehrfach betont: Dieses Mal soll nichts übers Knie gebrochen werden. Man habe bei Treffen der kirchlichen Gremien auch über die Zeitschiene diskutiert, die ohne Druck geplant werden solle, hieß es in einer im September veröffentlichten Mitteilung des Bistums. Ein Zugeständnis an jene Kritiker der Reform, die in der Vergangenheit bemängelt hatten, die Auflösung der bisherigen Pfarreien und deren Umwandlung gehe viel zu schnell über die Bühne.

Interessant dürfte von daher auch der neue Zeitplan sein, den der Trierer Bischof und sein „General“ heute vorstellen werden. Stephan Ackermann selbst war im Oktober zu nicht-öffentlichen Gesprächen in den Dekanaten St. Willibrord Westeifel und Völklingen unterwegs, um zu hören, wie sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter den künftigen Weg vorstellen. Was die Gläubigen von den neuen Reformplänen halten, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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