Für mehr Diversität Bistum Speyer setzt einen Arbeitskreis gegen Rassismus ein

Speyer · Das Bistum Speyer hat einen Arbeitskreis „Antirassismus und Diversität“ gegründet. Damit wolle das Bistum ein klares Signal gegen Diskriminierung aufgrund von ethnischer oder kultureller Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Religion oder sozialer Stellung setzen, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann in Speyer.

 Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann

Foto: Markus Herr

Das zehnköpfige Gremium aus kirchlichen Mitarbeitern – sechs Frauen und vier Männern – wolle Ansprechpartner für Menschen im Bereich des Bistums sein, die Diskriminierung erfahren hätten.

Mit dem Arbeitskreis wolle das Bistum „einen Dialograum eröffnen und Stimmen sammeln, welche Erfahrungen zum Thema Rassismus und Ausgrenzung es im Bistum Speyer gibt“, sagte Bischof Wiesemann. Zum Bistum gehört auf das Dekanat Saarpfalz. Die Kirchenmitglieder und kirchlichen Mitarbeiter des Bistums sollten zur persönlichen Auseinandersetzung mit der Thematik angeregt werden. Auch sollen Bildungsangebote helfen, sich gegen Rassismus einzusetzen.

Bereits im vergangenen Juli hatte der Bischof im Zusammenhang mit dem Rückzug des schwarzen katholischen Pfarrers Patrick Asomugha nach einer Morddrohung und wiederholten auch rassistischen Anfeindungen die Einsetzung eines Arbeitskreises angekündigt. Der aus Nigeria stammende Theologe hatte seine Pfarrei in Queidersbach im Landkreis Kaiserslautern im Einvernehmen mit der Bistumsleitung verlassen und hilft seit Mitte Juni übergangsweise als Priester in der Speyerer Dompfarrei Pax Christi mit. Der neuen Arbeitsgruppe gehört auch Asomugha an.

„Als Christen müssen wir besonders sensibel und wachsam sein, wo Menschen benachteiligt oder ausgegrenzt werden“, sagte Wiesemann. Die Kirche sei „eine Gemeinschaft, die jeden so akzeptiert, wie er ist, die offen und einladend für alle ist“. Er hoffe, dass Rückmeldungen an den Arbeitskreis klarer erkennen ließen, wo kirchliche Strukturen und Gewohnheiten Ausgrenzung und Diskriminierung eventuell begünstigten. „Das Bewusstmachen ist der notwendige erste Schritt, um Haltungen und eingeschliffene Verhaltensmuster im Sinne von mehr Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz zu verändern“, sagte Wiesemann.

Diversität bedeute auch, dass „wir alle immer mehr lernen, Unterschiedlichkeit und Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Chance und Bereicherung zu sehen“, sagte der Leiter des Arbeitskreises, Ingo Faus, der auch die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer leitet. Die Mitglieder des Arbeitskreises kommen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern wie Seelsorge, sozial-karitative Arbeit und Personalwesen.

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