Kirche hat Schulden Bistum geht von 22-Millionen-Verlust aus

Trier · Das Bistum Trier schreibt weiter rote Zahlen. Im Haushaltsjahr 2020 werde erneut mit einem Verlust gerechnet – in Höhe von 22,3 Millionen Euro.

 Der Trierer Dom ist Bischofssitz. Der Haushalt des Bistum soll in den kommenden Jahren nicht ausgeglichen sein.

Der Trierer Dom ist Bischofssitz. Der Haushalt des Bistum soll in den kommenden Jahren nicht ausgeglichen sein.

Foto: dpa/Silas Stein

Das Bistum Trier geht in seinem Haushaltsplan 2020 von einem Verlust in Höhe von 22,3 Millionen Euro aus. Zwar stehen operativen Erträgen von 438,7 Millionen Euro Aufwendungen von 428,2 Millionen Euro gegenüber, jedoch kommen zu den Finanzerträgen von 18,2 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von 52,3 Millionen Euro hinzu, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Wie in den bisherigen Jahren seien die Pensions- und Beihilfeverpflichtungen hauptsächlicher Grund für die Verluste.

Auch der Jahresabschluss für 2018 weist demnach ein Defizit auf. Zwar fällt das operative Ergebnis positiv aus (rund acht Millionen Euro), jedoch führten erhöhte Personalaufwendungen zu einem Verlust von rund 30 Millionen Euro, teilte das Bistum mit. Finanzdirektorin Kirsten Strauß betonte, dass die Rücklagen des Bistums in „erheblichem Umfang in Anspruch“ genommen werden mussten. In den kommenden Jahren müsse eine ausreichende Reserve gesichert werden. „Wir stehen in einer Zeit, in der die Haushaltsplanung für ein Bistum zunehmend komplex wird“, sagte Generalvikar Ulrich von Plettenberg. Die inhaltliche Umsetzung der Synodenbeschlüsse stehe trotz Aussetzung der strukturellen Veränderungen (Stichwort: XXL-Pfarreien) an und es brauche Maßnahmen für Datenschutz, Arbeitssicherheit oder Brandschutz. „Und auch die Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs im Raum der Kirche wollen wir mit den notwendigen personellen Ressourcen und finanziellen Mitteln ausstatten, damit sie zielführend und hilfreich sein kann“, betonte er.

Ein Großteil der Erträge stammt dem Bistum zufolge aus der Kirchensteuer. Für den Haushaltsplan 2020 mache sie mit 339,5 Millionen Euro brutto einen Anteil von 74,3 Prozent aus. Die Kirchensteuereinnahmen lagen 2012 brutto noch bei 264 Millionen Euro. Die Zuschüsse an kirchliche Rechtsträger wie etwa Kirchengemeinden oder Kindertagesstätten machen mit 190,8 Millionen Euro den größten Teil (39,7 Prozent) der Aufwendungen aus, wie es hieß. Danach folgten Personalkosten (37,1 Prozent) und Finanzaufwendungen (10,9 Prozent).

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 lebten dem Geschäftsbericht zufolge 1 337 800 Katholiken auf dem Gebiet des Bistums in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Ein Jahr zuvor waren es noch 1 359 900.

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