Staustufe Burbach Knochenarbeit auf dem Schleusengrund

Saarbrücken · In allen Anlagen von Saar und Mosel läuft bis zu den Ferien eine Generalüberholung. Auch in Burbach ist jetzt viel zu tun.

 Wer am Boden der Burbacher Schleusenkammer bei deren Generalüberholung mitwirkt, sieht am besten die Dimensionen dieser Anlage.

Wer am Boden der Burbacher Schleusenkammer bei deren Generalüberholung mitwirkt, sieht am besten die Dimensionen dieser Anlage.

Foto: BeckerBredel

Die Schleusenkammer in Burbach ist groß. Und sie wirkt regelrecht riesig für den, der auf der Treppe im Turm hinabsteigt und schließlich zwischen den muschelbewachsenen, modrig riechenden Betonwänden steht. Der Boden ist schlammig, eine Krähe pickt nach einem toten Fisch, Arbeiter stehen bis zu den Waden im Wasser und ziehen Laub und Äste, Plastikflaschen und Aludosen aus den Mulden vor den Schleusentoren.

Mehrere Müllcontainer sind schon gefüllt, denn enorm viel Dreck sammelt sich in der Burbacher Schleuse. „Die Burbacher Schleuse ist die erste große Anlage hinter der Mündung der Blies in die Saar. Bei Hochwasser kommt hier alles zuerst an“, sagt Rolf Bürner. Er leitet den Außenbezirk Saarbrücken des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Seit dem 18. Mai ist die Burbacher Schleuse für zehn Tage trockengelegt, Wartung und Reparaturen stehen an.

Die Schiffahrt auf Saar und Mosel ist eingestellt, denn um den Schiffsverkehr wenig zu stören, hat die internationale Moselkommission eine Schleusensperre vor den Sommerferien festgelegt und lässt an allen Schleusen gleichzeitig wichtige Arbeiten erledigen. Im Saarland wird in Rehlingen, Mettlach und Burbach gearbeitet. „Das wird lange vorher veröffentlicht. Die Industrie und die Schiffsführer können sich darauf einstellen“, sagt Bürner. In Burbach wird die Schleuse regelrecht geputzt. Arbeiter entfernen Schlamm und Treibgut, kehren den Boden und reinigen wichtige Teile der Schleusenwände mit dem Dampfstrahler. Sie erneuern an den Toren Dichtungen, denen Treibholz im Fluss zugesetzt hat.

„Die Tore können das Holz oft zerdrücken, aber die Dichtungsgummis nehmen dabei immer wieder Schaden“, sagt Bürner. Überprüft würden zudem die Hydraulikzylinder. Das sind die Steuerungszylinder der Klappen, über die das Wasser in die Schleusenkammer ein- und abfließen kann. „Die haben wir erst eingebaut und müssen sie vor Ablauf der Garantiezeit erneut überprüfen, damit wir bei eventuellen Fehlern noch Ansprüche gegen den Hersteller geltend machen können. Im Wasserbau ist das aber immer ein wenig aufwändiger als beim Bau eines Hauses“, sagt der mit Schwimmweste, Helm und Gummistiefeln ausgerüstete Baustellenchef. Er zeigt auf die Löcher am Fuß der Schleusenkammer: „Hier läuft das Wasser zu und ab. Wir benutzen dafür keine Pumpen, sondern nur die vorhandene Kraft des Wassers.“ Beim Trockenlegen achten die Arbeiter auf Fische: „Aber irgendwie meiden sie die Schleusenkammer. Wir finden im Schnitt nur drei bis fünf Fische, die wir dann umsetzen“, sagt Bürner. Bis Dienstag soll die Schleuse wieder offen sein. Alle Arbeiten seien im Zeitplan.

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