Caro B Unplugged Bewegendes Konzert im Saarbrücker Passagekino

Saarbrücken · Die saarländische Sängerin Caro B nahm die Zuschauer bei ihrem Auftritt mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

 Caro B und ihr Gitarrist Marc Sauer im Passagekino: Neben Liedern aus dem Debüt-Album „Karussell“ präsentierten sie auch neue Titel.

Caro B und ihr Gitarrist Marc Sauer im Passagekino: Neben Liedern aus dem Debüt-Album „Karussell“ präsentierten sie auch neue Titel.

Foto: Sebastian Dingler

Das war mal eine emotionale Achterbahnfahrt beim Konzert von Caro B im Passagekino. Die saarländische Singer/Songwriterin hatte dieses Mal statt einer ganzen Band nur ihren Gitarristen Marc Sauer dabei. Aber das reichte, um die Zuhörer mit auf die Reise durch ihr an Gefühlen nicht armes Leben zu nehmen.

Schon als zweites Lied spielte das Duo den vielleicht bekanntesten Caro-B-Song „Kopfkino“, der von den Sehnsüchten einer verliebten Frau erzählt und der sofort Stimmung in den Kinosaal brachte. Dann folgten die Liebeslieder „Halt mich“ (im Duett mit Helmut Balzert) und „Super!Mann“, ehe es auf der Gefühlsachterbahn in die Tiefe ging: In „Jetzt reicht’s“ schilderte die Sängerin eine unglückliche Beziehung, aus der sie endlich ausbrechen möchte. Dass es in ihrem wahren Leben anders aussieht, erzählte sie gleich danach: „Es ist total schön, wenn man den Partner fürs Leben gefunden hat“. - damit meinte sie ihren im Publikum sitzenden Mann.

Caro B, die in Wirklichkeit Carolina Scherer heißt, hat so manches durchgemacht, was sie jetzt in ihren Texten verarbeitet. In „Du brauchst das alles nicht“, einem verzweifelten Song über eine gescheiterte Liebe, ging die Sängerin sehr aus sich heraus. Aber das wurde schon im nächsten Song „Kenn dich nicht“ getoppt. Da sang Caro B nämlich über ihren Vater, den sie nie richtig kennenlernen konnte, weil er starb, als sie neun Jahre alt war. Wehmut überkam Kenner bei den internationalen Hits, die das Duo anschließend spielte und bei denen Marc Sauer seine Gitarrenkunst unter Beweis stellte. Mit Songs von David Bowie, Prince, George Michael oder Avicii spielten die beiden nur Lieder von bereits verstorbenen Musikern.

Der Gitarrist schaffte es auf teils unglaubliche Weise, seine anderen Kollegen zu ersetzen: Da klopfte er ans Mikro für die Bassdrum oder spielte mithilfe eines Effektgeräts Basstöne auf der Gitarre. Aber auch auf andere Weise brachen die beiden aus dem Duo-Kontext aus. Etwa als Caro B für den Song „Alles außer gewöhnlich“ einige Leute auf die Bühne holte, die im Studio den Chor eingesungen hatten.

Die meisten Titel des Konzerts stammten von der im vergangenen Jahr veröffentlichten Debüt-CD „Karussell“. Doch es gab auch schon neues Material zu hören wie den Song „Kartenhaus“, den die Sängerin ihrer beim Konzert anwesenden Mutter widmete. Das Konzert hatte einen angenehm familiären Charakter, getragen von der warmen Ausstrahlung der sympathischen Sängerin. Die hatte nach all den sehr emotionalen Songs mit „Synchronisiert“ auch mal ein flottes Liebeslied im Repertoire. Da durfte man sich von der emotionalen Achterbahn kurz erholen.

Das Publikum bedankte sich am Ende im Stehen mit donnerndem Beifall. Und bei der Zugabe durfte es sogar mitmachen. Caro B ging durch die Reihen und ließ jeden mal ins Mikro singen. Hinterher war die 29-Jährige sehr zufrieden mit dem Auftritt. Seit zwei Jahren treibt sie die Karriere als Caro B voran, wobei dieser Name auch für ihre Band steht – in voller Besetzung kehrt sie übrigens am 31. August noch mal ins Saarbrücker Passagekino zurück. „Ich finde die Location einfach total schön“, sagte die Sängerin, die noch dem Beruf der Steuerfachangestellten nachgeht, aber natürlich vom Durchbruch als Künstlerin träumt. Ihre Vorbilder sind: Sarah Connor, „seit die deutsch singt“, und Christina Stürmer. Ja, von beiden Sängerinnen hat sie etwas – und wer weiß, vielleicht kann Caro B ja an deren Karrieren anknüpfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort