Tierschutz Gesucht: Happy End nach harten Zeiten

Saarbrücken · Sie wurden ausgesetzt, weggegeben oder beschlagnahmt. Wir stellen diese Tiere vor. Und Sie können ihnen ein Zuhause geben.

 Damian (vorn) und Esra verbringen die meiste Zeit gemeinsam in einer Katzenbox. Vielleicht nimmt ja ein Tierfreund beide bei sich auf.

Damian (vorn) und Esra verbringen die meiste Zeit gemeinsam in einer Katzenbox. Vielleicht nimmt ja ein Tierfreund beide bei sich auf.

Foto: Frederick Guldner

(red/ole) Eine Schmusekatze: In diesem Wort steckt schon vieles, was Menschen von diesem Haustier erwarten. Sie wollen einen ruhigen Begleiter, der offen auf seinen Besitzer zugeht. Verspielt soll die Katze sein und Streicheleinheiten sichtlich genießen. Klar darf so ein Tier sich während des Fernsehabends schnurrend auf dem Schoß niederlassen, um danach die Nacht am Fußende des Bettes verbringen.

Kratzen und beißen sollte so ein Hausgenosse natürlich nicht. Selbst dann nicht, wenn er sich wie ein Baby auf dem Arm durch wie Wohnung tragen lassen muss.

Tja, und an dieser Stelle beenden die Katzenkenner aus dem  Bertha-Bruch-Tierheim die Wunschliste. Denn den Katern und Katzen, um die es in dieser Folge der Serie „Wer will mich?“ geht, hat das Leben übel mitgespielt. Sie stehen stellvertretend für alle kranken, misshandelten und ausgesetzten Geschöpfe, die erst im Heim zum ersten Mal vor Hunger, Kälte und Misshandlungen sicher sind. Ihnen steckt so viel Schlimmes in den Knochen, dass sie nicht gleich bei jedem Kontakt dahinschmelzen. Diese Heimbewohner zeigen sich Besuchern nicht sofort, preisen sich Interessenten keineswegs an. Anfassen lassen sie sich nach leidvollen Erfahrungen mit Zweibeinern auch nicht.

Dennoch fordern die Saarbrücker Tierschützer, gerade diesen Geschöpfen Geduld und Zeit zu schenken.  Wer sich ihr Vertrauen erarbeite, werde mit einem treuen Begleiter belohnt. Fangen wir mit schüchternen Katzen an, die wegen einer Krankheit nur gesicherten Freigang haben sollten. Die Fundtiere Johann und Finja lernten sich erst im Heim kennen und lieben. Finja ist etwa drei Jahre alt. Der deutlich ältere Johann  dürfte um 2003 geboren sein. Beide tragen den für Menschen ungefährlichen Katzenaids-Erreger in sich. In einem ruhigen Zuhause  können sie noch lange glücklich leben.

Der etwa elf Jahre alte Hugo kam als Fundtier ins Heim. Er trägt  ebenfalls das Katzenaidsvirus in sich. Dasselbe gilt für den um 2007 geborenen Damian und seine etwa sieben Jahre alte Freundin Esra. Sie kamen aus einem Haushalt, in dem Tiere geradezu massenhaft vegetieren mussten. Und Uli wäre längst tot, hätte ihn nicht jemand gefunden und ins Heim gebracht. Der zierliche Kater ist blind. Das Zutrauen in Menschen hat das verschmuste Kerlchen aber nicht verloren. Vielleicht schenken ihm ja Senioren ein ruhiges Zuhause.

 Der blinde Kater Uli sollte bald ein Zuhause finden.

Der blinde Kater Uli sollte bald ein Zuhause finden.

Foto: Frederick Guldner

Tierheim lädt zum Feiern ein: Gelegenheiten, das größte Heim im Saarland kennenzulernen oder wiederzusehen, bietet der Ostermarkt auf Gelände am Folsterweg in Alt-Saarbrücken. Er dauert am Sonntag, 14. April, von 11 bis 17 Uhr. Dort stellt sich unter anderem der Verein „Stadttauben Saarbrücken“ vor. Mittags können Kinder Ostereier suchen.

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