Hochwasser-Alarm Bergung von Schwimmschiff in Saarbrücken abgebrochen (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · Die Bergung der „Vaterland“ wird sich wohl noch um einiges verzögern. Am Mittwoch wurden die Arbeiten für unbestimmte Zeit abgebrochen.

Bergung von Schwimmschiff in Saarbrücken wegen Hochwasser abgebrochen
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Bergung von Saarbrücker Schwimmschiff wegen Hochwasser abgebrochen

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Foto: BeckerBredel

Die Bergungsarbeiten am Schwimmschiff in der Saar in Saarbrücken sind am Mittwoch unterbrochen worden. Das verantwortliche Bergungsunternehmen aus Baden-Württemberg werde die Baustelle nun räumen und wieder abreisen. Das hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) am Mittwoch mitgeteilt. Grund seien steigende Pegel der Saar und durch starke Niederschläge auch im Elsass in der Folge eine heftigere Strömung. Ein Tauchereinsatz sei bei Hochwasser nicht sinnvoll. Das Unternehmen werde abwarten, bis die Saar wieder einen normalen Wasserstand hat und dann die Baustelle neu einrichten. Eine Bergung des Schiffes mit dem Namen „Vaterland“ in dieser Woche sei damit ausgeschlossen.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das havarierte Schiff bis zum Wochenende gehoben und an die Staustufe Burbach geschleppt worden wäre. Dort soll das Schwimmschiff mit Kränen aus dem Wasser gehoben und auf dem Gelände des WSA begutachtet werden. Es wird erwartet, dass die Aufbauten des Pontons durch die lange Liegezeit im Wasser nicht zu retten sind und ein beträchtlicher Schaden entstanden ist.

WSA-Chef Albert Schöpflin erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass man die „Vaterland“ in Burbach nicht dauerhaft parken werde. Man habe den Platz ausgesucht, weil er im Oberwasser der Schleuse hochwassersicher sei. „Bis es oberhalb der Schleuse zu Hochwasser kommt, müsste unterhalb der Schleuse alles vollgelaufen sein“, sagte Schöpflin bildhaft. An der Berliner Promenade hätte man das Schiff nicht aufs Ufer stellen können. „Dann würden wir das Schiff eines privaten Eigners auf fremdem Eigentum abgestellt. Die Berliner Promenade gehört der Stadt. Das war gar keine Option.“ Nachdem das Schiff nun also in Burbach begutachtet worden ist, müsse der Eigentümer entscheiden, wie es weitergeht – und ob er die „Vaterland“ vor Ort verschrottet oder repariert werden soll. Auf keinen Fall werde die „Vaterland“ ein neues Wahrzeichen von Burbach werden und dort längere Zeit am Ufer stehen, so Schöpflin. Den Ort habe man lediglich ausgewählt, weil er die geeignetste Alternative darstelle und der Einsatz der Kräne dort gefahrlos und ohne großen zusätzlichen Aufwand möglich sei.

 Am Dienstag hatte die Bergungsfirma noch versucht, Wasser aus dem Rumpf des havarierten Schwimmschiffes „Vaterland“ in Saarbrücken zu pumpen.

Am Dienstag hatte die Bergungsfirma noch versucht, Wasser aus dem Rumpf des havarierten Schwimmschiffes „Vaterland“ in Saarbrücken zu pumpen.

Foto: BeckerBredel

Die vorübergehende Einstellung der Bergungsarbeiten bedeutet nicht, dass die Vorarbeiten verloren sind. Die Bergungsfirma Nautik hatte bereits mit Sperrholzplatten den kompletten Rumpf und die Bullaugen abgedichtet. Wenn die Hochwasserwelle abgeflossen ist, werde man die Dichtigkeit nochmals prüfen, Pumpen installieren und die Luftsäcke befestigen. „Ohne die Luftsäcke, nur mit Pumpen, kann man das Schiff nicht heben. Es ist inzwischen instabil und würde sofort kippen“, erklärte Bergungsleiter Karl-Heinz Vitt. Das hänge mit der flachen Form des Rumpfes zusammen. Sobald die Firma wieder zurück in Saarbrücken sei, könne man in wenigen Tagen mit der Hebung der „Vaterland“ rechnen. Auf einen konkreten Termin wollte sich Vitt nicht festlegen lassen. „Wir hatten von Anfang an zehn Arbeitstage für das Projekt veranschlagt.“ Jetzt komme eben Hochwasser dazwischen.

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