Trittbleche bereiten Tauchern Schwierigkeiten Bergung des Schwimmschiffs „Vaterland“ verzögert sich (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · So schnell, wie manch einer zunächst gehofft hatte, geht es nun doch nicht: Um das Saarbrücker Schwimmschiff „Vaterland“, das mit Schlagseite in der Saar liegt, auf die Bergung vorzubereiten, sind weitere Vorarbeiten notwendig. Zur Bergung kommt’s wohl erst nächste Woche.

Saarbrücken: Bergung des Schwimmschiffes beginnt
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Bergung des Saarbrücker Schwimmschiffes geht weiter

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Foto: BeckerBredel

Die Bergung des Schwimmschiffs „Vaterland“ an der Berliner Promenade in Saarbrücken wird in dieser Woche nicht mehr abgeschlossen. Das erklärte jetzt Karl-Heinz Vitt vom Bergungsunternehmen Nautik, das am Montag damit begonnen hatte, das gesunkene Schiff für die Hebung vorzubereiten.

Aktuell machen den vier Tauchern Bleche Schwierigkeiten, die an der zur Saar gewandten Seite des Schiffes einen Steg bildeten, auf dem man über dem Wasser zum Heck laufen konnte. „Diese Bleche verhindern, dass wir die Holzplatten befestigen können, mit denen die Bullaugen abgedichtet werden müssen“, berichtet Vitt von den umfangreichen Arbeiten. „Wir können momentan die Platten nicht dicht vor den Bullaugen befestigen und müssen die Bleche zum Teil abschrauben, zum Teil aber auch mit einem Magnesiumschweißgerät unter Wasser abschneiden.“

Die vier Taucher Patrick Siebold, Michael Typus, David Matau und Philippe Korbas sind ständig wechselweise im Wasser und arbeiten ausschließlich unter der Wasserlinie. Viele Passanten, die extra vorbeikommen, um den Arbeiten zuzuschauen, sehen daher nur wenig oder gar nichts. Wenn unter Wasser geschweißt wird, steigt ein wenig Rauch aus dem Wasser auf, aber den könnte man auch für Wasserdampf halten. Die Taucher kommen auch selten nach oben; Luft bekommen sie von einem Beiboot aus.

„Allein die Schrauben müssen vom Taucher ohne Sicht von Hand ertastet und dann gelöst werden. Sowas geht nicht fix“, erklärt Vitt und rechnet mit mehreren Tagen Einsatz für diese Vorarbeiten. „Wenn wir vor dem Wochenende damit fertig sind, machen wir am Wochenende aber keine Bergung. Uns liegen zwar Genehmigungen für Wochenendarbeit vor, aber bei Bergungen kommt es oft zu nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten und dann kann man schlecht improvisieren“, beschreibt der Tauchexperte das Problem. „Sonntags können Sie nicht schnell ein fehlendes Teil kaufen gehen.“

Die „Vaterland“ wird also diese Woche noch und über das Wochenende wie inzwischen für viele Passanten „gewohnt“ auf Grund liegen. Anfang der kommenden Woche wird das Hebemanöver dann mit Luftkissen gestartet.

Bergungsleiter Vitt kommt mit seiner Crew aus Baden-Württemberg, kennt die Saar aber gut: „Als sie zur Schiffahrtsstraße ausgebaut und vertieft wurde, haben wir die Vermessungen gemacht, und am Kraftwerk Fenne haben wir die Rechen an den Zu- und Abläufen eingebaut." Die Kooperation mit den Behörden für die jetzt anstehende Bergung der „Vaterland“ sei „super“; das Team erhalte jede nötige Unterstützung, so Vitt. Die schwierigen Abdichtungsarbeiten unter Wasser erforderten jetzt einfach ein wenig Geduld.

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