Chefarzt zeigt sich besorgt ZDF-Beitrag: Klinikum Saarbrücken bereitet sich auf „heftige Zeiten“ vor

Saarbrücken · Ist das die Ruhe vor dem Omikron-Sturm? In einem TV-Beitrag im ZDF zeigt sich ein Chefarzt des Klinikum Saarbrücken alarmiert.

Beitrag im ZDF: Klinikum Saarbrücken bereitet sich auf „heftige Zeiten“ vor    
Foto: Robby Lorenz

Die Omikron-Fallzahl in Deutschland ist erneut gestiegen – das vermeldet das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch. Demnach werden 13 129 positive Testergebnisse dieser neuen Corona-Variante zugeordnet, 26 Prozent mehr als am Vortag. Die Zahl bezieht sich auf Fälle im November und Dezember, 7632 davon stammen aus der vergangenen Woche. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte gegenüber der „Bild“-Zeitung, gerade die Dynamik der neuen Virusvariante Omikron sei „in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet wegen der Testausfälle und Meldeverzögerungen“.

Der Anstieg der nachgewiesenen Fälle weise relativ sicher darauf hin, dass Omikron einen immer größeren Anteil am Infektionsgeschehen in Deutschland habe, sagte der Modellierer Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur. In norddeutschen Städten wie Hamburg und Bremen spiele die Variante schon eine große Rolle. Von den derzeit eingeschränkt aussagekräftigen Corona-Daten solle man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen lassen, das zeige sich in anderen Ländern. „Es kann plötzlich ganz schnell losgehen und dann sehr stark.“ In den USA macht die Omikron-Variante bereits 60 Prozent der Fälle aus. Ähnlich sieht es im saarländischen Nachbarland Frankreich aus.

Bachmann zeigt sich über Omikron besorgt

Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) blickt „mit Sorge“ auf die nächsten Wochen in der Corona-Pandemie. Die Auswirkung und Entwicklung der Omikron-Variante, die in anderen Staaten erkennbar seien, „müssen uns noch sorgfältiger hinschauen lassen“, so Bachmann. „Wir wollen eine schnelle Verbreitung in Deutschland, speziell im Saarland, verhindern.“ Bislang seien 14 Omikron-Fälle im Bundesland nachgewiesen worden. „Das ist alles andere als beruhigend“.

Laut einem Beitrag von „ZDF heute“ bereite sich das Klinikum Saarbrücken auf „heftige Zeiten“ vor. Das Landesstudio hatte die Klinik für Dreharbeiten besucht. Unter anderem kommt Covid19-Patient Alexander Nikitin zu Wort. Seit drei Wochen liegt er auf der Corona-Intensivstation des Klinikums Saarbrücken. Es geht ihm so schlecht, dass er nicht einmal zehn Minuten am Stück sitzen kann. Nikitin hat sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Er habe im Internet gelesen, dass die Impfung noch experimentell sei. Seine jetzige Erfahrung habe ihn eines besseren belehrt. „Ich lasse mich impfen - 100 Prozent“, sagt er. Zur Zeit werden fünf Covid-Intensivpatienten im Klinikum Saarbrücken behandelt.

Zum Ende des Jahres habe man mit mehr Patienten gerechnet, so Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Intensivmedizin. „Für draußen ist es so: Wenn die Welle abklingt, ist es schön“. Im Klinikum wisse man aber, dass dadurch die ganze Arbeit nachgeholt werden muss, „die man wegen der vierten Welle nicht machen konnte“, so Schwarzkopf.

In Saarbrücken könnte nicht die Menge an Intensivkapazitäten zur Verfügung gehalten und „gleichzeitig das Normalgeschäft“ betrieben werden. „Das ist nicht darstellbar“. Für die kommenden Wochen rechnet das Klinikum wieder mit erheblich mehr Covid-Erkrankten auf der Intensivstation. Zum Abschluss des ZDF-Beitrags heißt es: „Ein Ende ist nicht in Sicht“. Hier können Sie das ZDF-Video in voller Länge anschauen.

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