Großzügige Geste Die Nauwies nutzt ihr Fest für ein Dankeschön

Saarbrücken · Aktive aus dem Viertel luden Pflegekräfte zum großen Frühstück ein. Rund 100 Gäste kamen.

 Die Organisatoren des Frühstücks (v.l.): Norbert Gewert, Ulli Schweigerer, Christiane Ott, Nadine Schneider, Yves Mathias und Frank Schilz.

Die Organisatoren des Frühstücks (v.l.): Norbert Gewert, Ulli Schweigerer, Christiane Ott, Nadine Schneider, Yves Mathias und Frank Schilz.

Foto: BeckerBredel

„Pflegekräften wird viel zu selten Danke gesagt“, sagt Yves Mathias von der Initiative Nauwieser Viertel. Deshalb organisierte er für diese Berufsgruppe das „Nauwieser-Viertel-Fest-sagt-Danke-Frühstück“. Es war während des Nauwieserviertel-Festes im Jugendzentrum Försterstraße. „Das Hauptziel war, einfach Mal Danke zu sagen und den Pflegekräften aus Heimen, Krankenhäusern und Hospizen Wertschätzung entgegenzubringen. Wir konnten natürlich nicht alle einladen, aber es ging uns darum, ein Zeichen zu setzen. Die Pflegekräfte des Caritas-Klinikums auf dem Rastpfuhl, des Winterbergklinikums, des Evangelischen Krankenhauses, des Paul-Marien-Hospizes und des Pflegeheims St. Johann hatten wir eingeladen“, erklärt Organisator Yves Mathias. Rund 100 Pflegekräfte und deren Familien seien der Einladung zum Frühstück gefolgt. Am Anfang seien die Pflegedienstleiter über die Einladung sehr überrascht gewesen, hätten sie sogar zunächst nicht ernst genommen. „Sie fragten sich, wer sie um Essen einlädt – und warum. Aber als die Skepsis überwunden war, haben sie sich sehr gefreut“, sagt Mathias.

Beim Frühstück halfen Bewohner des Viertels: „Es ist wie ein Dorf in der Stadt. Man kennt sich untereinander und hilft sich. Egal, wen ich gefragt habe, ob er mir hilft, jeder hat direkt zugesagt. Selbst als ich ihnen gesagt habe, dass sie an dem Tag ab 6 Uhr helfen müssen, waren sie nicht abgeschreckt.“ Fünfzehn Helfer fanden sich an dem Tag im Jugendzentrum ein, um Obst und Gemüse zu schneiden, Tische zu stellen, Kaffee auszuschenken und das Buffet anzurichten.

Unter ihnen war Nadine Schneider. Sie fand es schön zu sehen, dass die Stimmung so ausgelassen war: „Es war im Voraus sehr anstrengend und viel zu organisieren, aber es war die Arbeit auf jeden Fall wert. Als dann die Pflegekräfte gekommen sind und man ihr Lachen gesehen hat, war das die ganzen Stunden der Vorbereitung wert. Wir haben uns auch im Team super verstanden, und die Aufgaben konnten gut verteilt werden.“ Auch Christiane Ott half am Tag des Frühstücks. „Ich habe von dem Vorhaben gehört und direkt gefragt, ob ich helfen kann, denn ich fand die Idee super. Ich war selbst 45 Jahre im medizinischen Bereich tätig, und die Wertschätzung und Dankbarkeit der Menschen war immer ein großes Thema“, erklärt Ott.

Sie meint, Probleme ließen sich nur gemeinsam lösen. „Seine Dankbarkeit zu zeigen, geht nicht immer über Geld. Es sind oft die kleinen Gesten, die wirklich was bedeuten“, erklärt Christiane Ott. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen beteiligten sich an dem Frühstück. „Brot und Seele hat uns Backwaren gespendet, und von der Bäckerei Stein haben wir einen großen Rabatt auf Backwaren bekommen. Ohne die wäre das nicht möglich gewesen. Aber auch ohne die freiwilligen Helfer hätten wir das nicht geschafft. Ich möchte also allen danken, die ihre Zeit geopfert haben, um das Vorhaben zu unterstützen“, sagt Organisator Yves Mathias. Die Idee mit dem Frühstück für Pflegekräfte kam 2019 auf, als Mathias ein ähnliches Frühstück für Feuerwehrleute organisierte: „Danach kam leider Corona dazwischen, aber ich möchte aus dem Frühstück eine jährliche Tradition machen, denn es gibt so viele Berufsgruppen, die ein großes Dankeschön verdienen.“ Wem man im nächsten Jahr danken möchte, stehe aber noch nicht fest.

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