Gartenkolumne Beim Düngen ein Unschuldslamm
Meine erste Begegnung mit Schafwolle im Garten hatte ich im Lechtal. Eine österreichische Gärtnerin deckte ihre frisch gelegten Kartoffeln damit ab. Die Wolle von den eigenen Schafen funktionierte in der rauen Gegend nicht nur als wärmende Decke, sondern versorgte die heranwachsenden Knollen mit Nährstoffen.
Die wachstumsfördernden Eigenschaften des Naturstoffs überzeugen. In Form gepresster Pellets ist daraus eine Dünger-Innovation geworden. Naturdünger mit Schafwolle lässt sich universal einsetzen. Man streut ihn zwischen hungrige Zierpflanzen und starkzehrendes Gemüse. Stickstoff, Kalium und Schwefel werden organisch an die Erde abgegeben und vom Bodenleben aufbereitet, wo sich die Pflanzen nach Bedarf versorgen. Die Quellwirkung lockert den Boden zusätzlich und fördert die Humusbildung. Ob die Pellets auch in der Schädlingsabwehr ökologisch wertvoll sind, muss ich noch testen: Arbeitet man sie nicht oberflächlich ein, sondern streut sie nur auf den Boden, sollen sie Schnecken abhalten.