Ein Tag geöffnet Nur noch dieser eine Tag bleibt, um vor Ort Kunst zu kaufen
Saarbrücken · „Limit 250“, die Jahresausstellung des BBK, versammelt viele saarländische Kunstschaffende und ist im Künstlerhaus auch virtuell zu besichtigen.
Traditionell endet das Ausstellungsjahr im Saarländischen Künstlerhaus mit einer Ausstellung des BBK, Berufsverband Bildender Künstler, Landesverband Saar. Jede Menge namhafter saarländischer Künstlerinnen und Künstler bieten dann kleinere Werke zum Kauf an, die nicht teurer als 250 Euro sind. Daher auch der Name der aktuellen Präsentation „Limit 250“.
Die Ausstellung, in der dieses Jahr 37 saarländische Kunstschaffende mitmachen, ermöglicht einen spannenden Exkurs in die Kunst unserer Region im Jahr 2020. Und wie bei Gruppenausstellungen üblich finden sich neben Gemälden und Zeichnungen, auch Druckgrafiken, Objekte oder Mischtechniken.
Und auch diesmal sind wieder einige Überraschungen dabei. So wie die kleinen Kunstwerke von Gabi Wagner. In einer außergewöhnlichen Mischtechnik von Fotografie, Zeichnung und digitalem Druck erschafft sie kleine, quadratische surreale Welten in gedeckten Farben oder verfremdete Portraits.
Gleich daneben hängen die zarten, pflanzlichen Bleistiftzeichnungen von Julia Baur, biologisch genau, aber vor einem in gelber Farbe gehaltenem und in Schichten gestaltetem Untergrund. Das quadratische Gemälde von Jutta Mohr, das übergroße, auf einem Teller liegende, rote Trauben abgebildet hat, zählt zu den größten Werken der Ausstellung. Stefanie Weber zeigt ihre entzückenden Phantasiewesen, die einem wunderschönen Kinderbuch entsprungen sein könnten, diesmal als Relief. Auch die drei Objekte von Maryse Linster überraschen. Optisch erinnern sie an historische Salbengefäße, nur dass diese hier keinen Nutzen haben, da sie aus einer Form bestehen.
Armin Rohr stellt gleich drei seiner diesmal farblich reduzierten Kunstwerke aus, Variationen, die von barocken Portraits inspiriert sind. Befremdlich, aber gleichzeitig farbenfroh und wunderschön sind die akribisch genau gezeichneten nordkoreanischen und chinesischen Geldscheine von Leslie Huppert. Marina Ballnus-Leonhard stellt dagegen kleine, schimmernde Leinwände aus, auf denen schichtweiser Farbauftrag mit kleinen, surrealen Motiven und Figuren kombiniert werden.
Diese stehen in einem starken Kontrast zu den gleich daneben gezeigten Bildern von Isa Gawron, die mit grauer Farbe in Kombinationen mit geritzten Linien und Strichen Welten erschafft, die an Schneelandschaften erinnern können. Christoph Frisch reduziert sich in seinen Aquarellen dagegen auf verfremdete, stark abstrahierte Figuren.
Dass man auch in sehr kleiner Größe spannende und gleichzeitig filigrane Gemälde erschaffen kann, beweisen Karin Domanowsky und Monika Maier-Spreicher. Ergänzt wird die Ausstellung von zart schimmernden Wachsobjekten von Regina Zapp. Eine kleine Entdeckung sind die bunten Gemälde von Sigrid Haag und Edith Harner, die verfremdete, bunte Tischszenen darstellt, vielleicht eine Anspielung auf den anhaltenden Lockdown der Gastronomie.
Überhaupt - diese Ausstellung „Limit 250“ hätte unbedingt mehr erlaubte Öffnungszeiten und damit mehr Aufmerksamkeit verdient. Leider sind die Umstände aber nicht zu ändern. Daher wird die Ausstellung wohl nur noch an diesem Dienstag zu sehen sein. Wer in den nächsten Tagen Zeit findet, kann trotz verschlossener Türen des Künstlerhauses auf dessen Homepage einen kleinen Rundflug durch die Ausstellung unternehmen, dort wird ein Panorama gezeigt. Und die Künstler freuen sich auch nach dem 10. Januar über das Interesse an ihren Werken.
Die BBK Jahresausstellung „Limit 250“ im Saarländischen Künstlerhaus, Karlstraße 1, ist wegen des neuerlichen Lockdowns nur noch an diesem Dienstag, 10 bis 18 Uhr, geöffnet. Danach kann man sie aber im Internet, auf der Seite www.kuenstlerhaus-saar.de besuchen.