Kommentar Wenn der Oberbürgermeister als Fan verloren geht

Uwe Conradt (CDU) hat das Ludwigsparkstadion zur Chefsache gemacht und biegt jetzt in die Zielgerade ein: Eröffnung noch in diesem Herbst. Auf der Strecke bleibt Saarbrückens Baudezernent Heiko Lukas (parteilos).

 Ilka Desgranges__ernst

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Foto: SZ/Müller, Astrid

Als er vor viereinhalb Jahren ins Amt kam, war Saarbrücken noch rot-rot-grün und hatte eine SPD-Oberbürgermeisterin. Jetzt herrscht Jamaika, FDP und Grüne haben Dezernentenstellen – für die CDU wurde gerade eine frei.

Lukas’ Vorgängerin Rena Wandel-Hoefer (ebenfalls parteilos) war angetreten, um die Stadtmitte am Fluss umzusetzen. Es hätte ein Prestige-Projekt werden können, doch dafür hätte man außer Geld auch mehr Mut gebraucht. Für Wandel-Hoefer gab es keine zweite Amtszeit.

Heiko Lukas hat nicht einmal die Hälfte seiner Amtszeit geschafft. Gestolpert ist er über ein Prestige-Projekt, das weitaus mehr Fans hat als die Stadtmitte am Fluss je hätte haben können. Die Fußball-Fans wollen zurück in ihr Stadion.

Ob der künftigen Baudezernent wieder ein ausgewiesener Fachmann sein wird, wissen wir (noch) nicht. Glück könnte er haben, das steht fest, denn weitere Projekte, über die man richtig stolpern kann, stehen in Saarbrücken gerade nicht an.

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