Nahverkehr Bald per Bus vom Dudweiler Bahnhof zur Uni

Saarbrücken · Die Saarbahn GmbH ändert ihre Fahrpläne und richtet eine neue Verbindung ein, um den Zubringer-Bus zum Campus zu entlasten.

 Ein Bus der Linie 102 passiert den Saarbrücker Wildpark auf dem Weg zur Universität, ein Gelenkbus der Linie 112 ist auf dem Rückweg.

Ein Bus der Linie 102 passiert den Saarbrücker Wildpark auf dem Weg zur Universität, ein Gelenkbus der Linie 112 ist auf dem Rückweg.

Foto: BeckerBredel

Ein Schnellbus vom Dudweiler Bahnhof zur Uni könnte bald die zeitweise übervollen Linien vom Saarbrücker Hauptbahnhof zum Campus entlasten. Das lässt die Pressesprecherin der Saarbrücker Stadtwerke, Ulrike Reimann, durchscheinen - auf Nachfrage zur aktuellen Situation, die regelmäßig für Ärger sorgt.

So auch bei Robert Nenno. Vielleicht ist er ein wenig verwöhnt, weil er lange Zeit im mit Bussen und Bahnen gut erschlossenen Köln gelebt hat, gibt Nenno zu. Aber trotzdem kocht in ihm immer wieder der Ärger hoch über die Verbindungen in Saarbrücken und über den Frust, den er unter den Busfahrern erlebt.

Nenno ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes und pendelt jeden Arbeitstag von seiner Wohnung auf dem Eschberg mit der 107 an den Campus. Früher soll es dort einen Direktbus gegeben haben, wie er immer von anderen Fahrgästen hört. Jetzt aber muss man am Ilseplatz umsteigen, was regelmäßig zu einer Farce werde.

Vor allem zu Stoßzeiten fahren die Busse übervoll, und dann seien es oft auch normalgroße Busse statt der Gelenkbusse, wie Nenno erzählt. Manche hielten gar nicht mehr an, weil ohnehin niemand mehr reinpasse. „Je nachdem steht man da dann eine halbe Stunde rum“, ärgert sich Nenno.

Erst vergangene Woche habe er es an der Haltestelle Uni Campus als einer der letzten in den Bus geschafft. Die Tür ging nicht mehr zu, und der Busfahrer sei wutentbrannt herangestürmt, habe geschrien und sogar einen Studenten herausgezogen. „Ich kann den Frust der Busfahrer ja schon verstehen. Im Endeffekt leiden ja auch sie nur unter der miesen Planung der Verbindungen“, sagt Nenno.

Aber das seien doch trotzdem keine akzeptablen Zustände. Deswegen hat er sich auch schon mehrmals beim Kundentelefon des SaarVV beschwert. Doch Rückmeldungen habe er nie bekommen. Nenno: „Ich schaffe mir ein Auto an. Mir reicht’s.“

Nun ja, sagt Ulrike Reimann, die Pressesprecherin der zuständigen Stadtwerke Saarbrücken, im SaarVV sind zwar alle Verkehrsbetriebe im Saarland organisiert. Aber das eigentliche Ziel der Beschwerden sollte in diesem Fall die Saarbahn sein. kundendialog@saarbahn.de lautet die richtige E-Mail-Adresse.

Der SaarVV werde die Beschwerden aber schon weitergeleitet haben, da ist sich Reimann sicher. Sicher ist aber auch, dass es zwischen Eschberg und Uni-Campus noch nie einen Direktbus gegeben hat. Die Sprecherin hat das extra prüfen lassen. Und Gelenkbusse fahren natürlich nicht immer. Das gilt für die Fahrten der Linien 107 vom Eschberg bis in die Stadt beziehungsweise bis Ilsestraße sowie die Fahrten der Linien 102 und 111 zur Uni.

Auf den entsprechenden Strecken der 109 und 136 fahren Standardbusse. Natürlich käme es hin und wieder aus betrieblichen Gründen zu Änderungen, das könne schon mal passieren. Und: „Es kann durchaus auch vorkommen, dass am Ilseplatz der eine oder andere Bus nicht mehr aufnahmefähig ist. Dann kommt aber unmittelbar danach der nächste zur Uni“, sagt die Stadtwerke-Sprecherin.

Am 10. Dezember ist Fahrplanänderung – „mit mehr Neuerungen als üblich“, wie Reimann durchscheinen lässt.

Für die Strecke Eschberg und Uni wird sie aber keine Änderungen mit sich bringen. Dennoch verspricht der Stichtag Entlastung.

Offizielle Vorstellung des neuen Planes ist erst in einigen Tagen. Ulrike Reimann lässt aber schon vorausblicken, das zwischen Dudweiler Bahnhof und der Saar-Uni besagter Schnellbus eingerichtet werden soll. Dann können die Studenten, die von dieser Seite aus mit dem Zug pendeln, schon in Dudweiler aussteigen, was die Strecke vom Saarbrücker Hauptbahnhof aus entlasten soll.

Den Hinweis zu dieser Geschichte bekamen wir von SZ-Leserreporter Roland Nenno. Wenn Sie auch etwas Spannendes zu erzählen haben oder uns auf etwas aufmerksam machen wollen, rufen Sie die Leserreporter-Sprachbox unter Tel. (0681) 5959800 an oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de

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