Neue Strecke bis 2035? Zugverbindung Saarbrücken-Luxemburg in Aussicht? CDU attackiert Rehlinger

Saarbrücken · Mit dem Zug von Luxemburg über Metz bis nach Saarbrücken: Diese Strecke könnte bis 2035 umgesetzt werden. Doch das Saar-Verkehrsministerium tut nichts dafür, klagt die Opposition.

Bahn: Zug von Luxemburg über Frankreich nach Saarbrücken in Aussicht
Foto: dpa/Marijan Murat

Das Großherzogtum nimmt die Verkehrswende ernst. Während im Saarland über jeden wegfallenden Parkplatz diskutiert wird, baut Luxemburg die längste Fahrradbrücke Europas, neue Tramlinien und macht den ÖPNV kostenlos.

Doch nicht nur innerhalb des kleinen Landes soll das private Auto zurückgedrängt werden, auch die Verbindungen in die Nachbarländer stehen auf dem Prüfstand.

Zugverbindung von Luxemburg über Frankreich ins Saarland

Im Interview mit dem SR hat Luxemburgs Verkehrsminister François Bausch nun über eine mögliche Zugverbindung vom Saarland über Frankreich nach Luxemburg gesprochen. Die könnte bis 2035 umgesetzt sein, sagt er.

Bausch hat auch schon einen Plan, wo die Strecke langlaufen könnte: Direktzüge würden die beiden Hauptstädte über Metz verbinden. Dort fahren bereits Züge, die Strecke müsste jedoch modernisiert werden. Von Saarbrücken nach Metz braucht der schnellste Regionalzug derzeit eine Stunde.

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Das saarländische Verkehrsministerium kennt keine aktuellen Pläne für eine Verbindung über Metz. Im März wolle aber die Ministerin Petra Berg (SPD) das Thema mit ihrem luxemburgischen Kollegen „am Rande eines Kongresses noch einmal besprechen“, weiß der SR zu berichten.

Bessere Anbindung an das ökonomische Kraftzentrum der Region

Die CDU-Landtagsfraktion gibt sich empört über „Rehlingers anhaltende Untätigkeit bei der Luxemburg-Verbindung“. In einer Pressemitteilung teilt Roland Theis aus: „Es ist nicht nachvollziehbar, wie egal die Bahnverbindung nach Luxemburg der SPD-Regierung zu sein scheint. Seit 11 Jahren ist die SPD in der Ressortverantwortung für die Verkehrspolitik, die längste Zeit unter Anke Rehlinger persönlich. Es gibt zahlreiche Vorschläge für eine schnelle, verlässliche Zuganbindung an das ökonomische und demographische Kraftzentrum unserer Region.“

Den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden stört insbesondere, dass Ministerpräsidentin Rehlinger aktuell einen Luxemburg-Plan fordert, jedoch keinen Plan für die Bahnanbindung habe. „Die Haltung der SPD im Verkehrsministerium grenzt an Arbeitsverweigerung“, sagt Theis.

Wer nicht mit dem Auto nach Luxemburg fahren kann oder will, kann einen Bus vom Saarbrücker Hauptbahnhof nehmen. Die einfache Fahrt kostet fünf Euro und braucht rund 90 Minuten. Die Zugverbindung über Trier braucht dagegen etwas über zwei Stunden.

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