Babylon Pogo „Babylon Pogo“ zwischen Betonsäulen tanzen

Saarbrücken · Am Samstag hat das Theater-Experiment der Ex-Staatstheater-Schauspielerin Nina Schopka Premiere.

 Probenszene mit Nina Schopka im Garelly-Haus.

Probenszene mit Nina Schopka im Garelly-Haus.

Foto: Gregor Wickert

Es ist die wahrscheinlich neugierigst erwartete Theaterpremiere seit längerer Zeit: Am Samstag, 2. Dezember, 20 Uhr, stellt das Korso-op.Kollektiv um die langjährige Staatstheater-Ikone Nina Schopka ihre erste freie Produktion vor: „Babylon Pogo“.

Schopka hat bekanntlich ihr gesichertes Ensemble-Leben unlängst  gegen die Ungebundenheit und Unsicherheit der freien Existenz eingetauscht. Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Gregor Wickert und dem Regisseur Grigory Shklyar hat sie vor ein paar Monaten das Korso-op.Kollektiv gegründet. Und dank eines großzügigen Zuschusses von Kultusministerium und  Saartoto konnte die Truppe sich sogleich beherzt an ihre Theaterpläne machen.

Eine Heimat gefunden hat das Kollektiv im derzeit wahrscheinlich verheißungsvollsten neuen Kulturort der Stadt, dem Garelly-Haus in der Eisenbahnstraße. Hier, inmitten des rauen Charmes eines schon länger leerstehenden Gewerbehauses, haben sich bekanntlich mehrere Künstler und Kunst-Initiativen angesiedelt. Das preisgekrönte Jugend-Kulturprojekt Label M. etwa. Und eben Korso-op.

Eigentlich hatten Schopka und ihr Team das Garelly-Haus ja nur zum Proben vorgesehen. Die Vorstellungen selbst sollten dann im Pinguisson-Gebäude stattfinden. Aber das wurde ja, wie mehrfach berichtet, im Streit zwischen Bau- und Kulturministerium zum Sicherheitsrisiko erklärt. Und so wird „Babylon Pogo“ nun doch zwischen Betonsäulen im Garelly-Haus getanzt.

Für ihre erste große Produktion hat Korso-op. eine illustre Schar von Mitwirkenden verpflichtet. So gibt es ein Wiedersehen mit der wunderbaren Elfie Elsner, und die Figurenspielerin Elodie Brochier ist mit dabei. Ebenso die Schauspielerin Katrin Flüs und ihr Kollege Nicolas Marchand vom deutsch-französischen Theaterkollektiv TGNM, sowie der Mitgründer des Neunkircher Musical-Projekts Markus Müller.

Was diese Truppe da ab Samstag aufführt, da wird man sich überraschen lassen müssen. Sicher ist, sie werden den üblichen Theaterrahmen sprengen und ihr Publikum mit zu verschiedenen Stationen nehmen.

Die Gruppe selbst beschreibt „BabylonPogo“ so: „Es ist eine Stückentwicklung über die Hoffnungen und Widersinnigkeiten in der Beziehung des Menschen zur Technologie. Texte aus „Unter Eis“ des Theaterregisseurs und Dramatikers Falk Richter verschneidet das Korso-op.Kollektiv spielerisch mit authentischen Interviews, Philosophie und selbst entwickelten Szenen zu einer hybriden Show zwischen Intellektualität und Trash, Pathos und Humor, Realität und Fiktion. In Zusammenarbeit mit der HBK Saar und dem xm:lab wird die Thematik auf theatrale Möglichkeiten zwischen physischer und virtueller Realität hin untersucht. Der Zuschauer erfährt die Unmittelbarkeit der Theaterszenen in den atmosphärisch verdichteten Räumen des gesamten Gebäudes“.

Alles Weitere erfährt man ab Samstag. Die Premiere ist bereits ausverkauft. Aber „Babylon Pogo“, die „Revue in Theaterunräumen“, wie es im Untertitel heiß, ist noch weitere zehn Mal zu sehen.

Aufführungen am 7./8./9., 14./15./16. und 21./22. und 23. Dezember  im Garelly-Haus, Eisenbahnstraße 14. Karten (Austritt statt Eintritt): www.korso-op.com oder (0152) 01 32 90 63.

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