Figuren Ludwigskirche Aus dem Garten in die Kirche
Saarbrücken · Vier einstige Figuren der Ludwigskirche sind in Alt-Saarbrücken zu sehen. Eine kehrt jetzt zurück.
Die Ludwigskirche bereitet sich auf den zentralen Gottesdienst zum Lutherjahr am 30. Oktober vor: Im Innenraum tut sich einges, unter anderem hat die Gemeinde beschlossen, hier einen Meditations- und Gebetsraum einzurichten. Im Zentrum dieser Gedenkkapelle, wie Pfarrer Thomas Bergholz den Raum auch bezeichnet, soll eine Figur stehen. Die einstige Balustradenfigur vom Dach der Kirche hat seit den 70er Jahren unbeachtet im Garten des ehemaligen Gemeindehauses in der Alt-Saarbrücker Gärtnerstraße verbracht.
Jetzt soll sie zurückkehren und Ende August, wenn die Kirche zum Tag der offenen Tür bittet, wieder zu sehen sein. Presbyterium und auch der Denkmalschutz sehen darin eine Chance, ein Zeichen zu setzen: Die Spuren der Vergangenheit, also des Zweiten Weltkrieges, sollen sichtbar gemacht werden. Eine Aufforderung auch, sich mit der Geschichte der Ludwigskirche zu beschäftigen.
Während die stark zerstörte und namenlose Figur einen Platz im Innern der Kirche bekommen soll, werden andere Figuren nach ihrer Restaurierung auf das Dach zurückkehren: vollständig und sauber, erneuert und bereit, weitere Jahrzehnte zu bestehen.
Der „Apostel Paulus“ zählt ebenso wie der Unbekannte aus der Gärtnerstraße zu den Figuren, die nach Beseitung der Kriegsschäden nicht wieder auf das Kirchendach zurückgebracht wurden. Er hat längst einen neuen, gut sichtbaren Platz gefunden. Allerdings weiß wohl kaum jemand, der über den Schlossplatz schlendert, dass Paulus auf dem „Platz des unsichtbaren Mahnmals“ im Brunnenhaus vor dem Schloss steht. Der Architekt Gottfried Böhm hat hier die Form des Mittelbaues nachempfunden. Nur ein paar Schritte weiter die Figuren „Glaube“ und „Hoffnung“ im Foyer des Schlosses. Auch sie hatten ihren Platz einst auf dem Kirchendach.