2. Tischtennis-Bundesliga ATSV fegt über Leutzscher Füchse hinweg

Saarbrücken · In der vergangenen Saison fuhr Tischtennis-Zweitligist nur sieben Punkte ein. Davon scheint er dieses Jahr weit entfernt.

 Ann-Katrin Herges vom ATSV Saarbrücken.

Ann-Katrin Herges vom ATSV Saarbrücken.

Foto: Wieck

Der englische Begriff „Sweep“, zu Deutsch in etwa „Kehren“ beziehungsweise „Fegen“, findet im Sport regelmäßig Anwendung. Er kann bedeuten, dass es einem Verein gelingt, einen anderen aus Playoff-Entscheidungen zu eliminieren, ohne dass dieser ein Spiel der Serie gewinnt. Der Begriff wird auch verwendet, wenn bei einer Leichtathletik-Veranstaltung die Sportler einer Nation alle drei Podestplätze einnehmen. Oder im Tischtennis, wenn es einer Mannschaft gelingt, in einem Spiel nicht ein Einzel oder Doppel abzugeben.

Einen solchen Sweep hat der ATSV Saarbrücken in der 2. Tischtennis-Bundesliga zuletzt geschafft. „Ob ich zufrieden bin? Ich denke, das erklärt sich von selbst“, freute sich Ann-Kathrin Herges, nachdem sie mit ihrer Mannschaft den LTTV Leutzscher Füchse mit 6:0 aus der ATSV-Halle gekehrt und selbst zwei Punkte zum Sieg beigesteuert hatte.

Den ersten davon gleich im ersten Doppel an der Seite ihrer Partnerin Theresa Adams. Mit 3:1 (11:8, 6:11, 12:10, 11:8) besiegten sie Marina Shavyrina und Huong Do Thi. Nachdem Neuzugang Nathalie Marchetti und Tanja Helle gemeinsam (3:0 im Doppel gegen Soraya Domdey/Tho Do Thi) und anschließend einzeln – Marchetti siegte 3:2 gegen Huong Do Thi, Helle 3:2 gegen Shavyrina – für die Punkte drei und vier gesorgt hatten, war Herges wieder an der Reihe. Sie traf im Einzel auf Soraya Domdey. „Wir kennen uns schon seit der Jugend“, meinte Saarbrückens Nummer vier.

Gegen die gebürtige Berlinerin entbrannte ein spannendes Duell, das erst im Tiebreak seine Entscheidung finden sollte. Schon im vierten Durchgang hatte Herges nach 2:1-Satzführung beim Stand von 9:7 gute Chancen auf den Sieg, versuchte dann aber zu sehr, die Entscheidung zu forcieren. Domdey gewann vier Punkte in Folge und erzwang den Entscheidungssatz.

Dort begann die LTTV-Spielerin stark, ging schnell mit 6:4 in Führung. „Sie hat ihr Spiel umgestellt, andere Angaben gebracht. Wenn sie immer ein 2:0 mit ihren Aufschlägen macht, wird man irgendwann nervös“, erklärte Herges. Also zog sie eine Auszeit und wandte sich an ihre Mutter, die hinter den Banden als Coach fungierte. Die beiden beratschlagten sich eine Weile, Herges trat wieder an die Platte heran und war nun voll da: Sie leistete sich keine Fehler mehr und zwang die LTTV-Akteurin mit druckvollem Spiel zu Fehlern.

Aus dem 4:6-Rückstand machte Herges eine 10:7-Führung. Eine Rückhand, die glücklich die Plattenkante traf, sorgte für die Entscheidung. Nach einer kurzen Entschuldigung in Richtung ihrer Gegnerin begann die Saarbrückern zu strahlen, vor Freude über den erkämpften Sieg.

Fünf Minuten später machte Theresa Adams im letzten Spiel des Tages (3:1 gegen Tho Do Thi) den 6:0-Heimsieg klar. Ann-Kathrin Herges sagt: „Nachdem letztes Jahr so ein bisschen das Katastrophenjahr war und wir als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt wurden, ist der Saisonstart super erfreulich.“

Mit zwei Siegen und vier Punkten ist der ATSV Saarbrücken aktuell Fünfter in der 2. Liga und hat schon jetzt mehr als halb so viele Punkte auf dem Konto wie am Ende der Saison 2017/2018.

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