Arbeitsmarktstatistik für den Regionalverband 30 343 Menschen suchten im Februar einen Job

Regionalverband · Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel.

 Die Agentur für Arbeit Saarland (Symbolbild) hat die Februarzahlen für den Regionalverband vorgelegt. Vor allem der Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt die Auswirkungen der Corona-Krise. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um rund ein Drittel.

Die Agentur für Arbeit Saarland (Symbolbild) hat die Februarzahlen für den Regionalverband vorgelegt. Vor allem der Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt die Auswirkungen der Corona-Krise. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um rund ein Drittel.

Foto: dpa/dpaweb/Frank Leonhardt

Im Regionalverband Saarbrücken waren im Februar 18 201 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 249 weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit 1503 Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 10,3 Prozent um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und um 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitssuchenden lag mit 30 343 um 21 höher als im Januar und um 796 über dem Wert vom Februar 2020.

Zu den Arbeitssuchenden gehören neben Arbeitslosen auch Menschen, die voraussichtlich nur kurz krank sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbstständige, die eine andere Arbeitsstelle suchen.

Im Februar meldeten sich 881 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren 636 weniger als im Januar und 204 weniger als im Vorjahresmonat. Rund 860 Personen haben eine neue Stelle gefunden, in etwa gleich viele wie im Vormonat.

Im Vergleich zum Januar ist die Arbeitslosigkeit bei allen betrachteten Personengruppen mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen leicht gesunken. Deutlichere Unterschiede zeigten sich beim Abstand zum Vorjahr. Im Februar waren 10 751 Männer und 7 450 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg zum Vorjahr von 7,8 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen fiel der Anstieg mit 10,8 Prozent etwas höher aus. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 1449. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent erhöht. 5558 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund elf Prozent erhöht. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Februar 7306, 117 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um mehr als ein Drittel.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um 138 auf 5368 gesunken. Das ist ein Plus von 16,1 Prozent zum Vorjahr. In der Grundsicherung hingegen lag die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Beim Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken waren im Februar 12 833 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 111 weniger als im Januar.

Nach einem verhaltenen Stellenzugang am Jahresbeginn zog die Arbeitskräftenachfrage im Februar an. 755 neue Stellen wurden im Regionalverband gemeldet, 103 mehr als im Vormonat. Die meisten offenen Stellen wurden in der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Auch im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Baugewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe, im Öffentlichen Dienst, im Bereich Erziehung und Unterricht und im Bereich Verkehr und Lagerei wurden neue Arbeitskräfte nachgefragt. Im Stellenbestand befinden sich aktuell 2.570 Angebote.

Mit Kurzarbeit versuchen viele Unternehmen, auch im zweiten Lockdown ihre Belegschaften zu halten. Im Regionalverband haben im Februar 219 Betriebe für 1963 Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 5.670 Unternehmen Kurzarbeit für 71 788 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angezeigt. Diese Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten jedoch nicht automatisch, dass die Kurzarbeit auch eintrat.
Wie viele Beschäftigte tatsächlich kurzarbeiteten steht erst nach einer gehörigen Wartezeit fest. So liegen erst jetzt für den August 2020 die endgültigen Daten vor. Damals waren in 1282 Unternehmen 9852 Menschen in Kurzarbeit. Im Juli 2020 waren es 1483 Betriebe und 13 081 Personen. Für den September 2020 liegt eine Hochrechnung vor, wonach 8355 Beschäftigte in 1098 Unternehmen Kurzarbeit hatten.

Erschwert hat die Pandemie auch die Berufsberatung, ist doch die Schule als wichtiger Beratungsort Schule seit dem ersten Lockdown im März 2020 nicht durchgängig verfügbar. Stattdessen können sich junge Leute mit einer Video- oder Telefonberatung bei der Arbeitsagentur informieren lassen. Expertin Madeleine Seidel rät allen Jugendlichen, vor allem denjenigen, die bald die Schule abschließen, sich bei der Berufsberatung zu melden. Das sei gerade in den aktuell schwierigen Zeiten wichtig. Im Regionalverband Saarbrücken wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 1.553 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 13,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 1.006 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 21,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die meisten Lehrstellen wurden bislang für folgende Berufe gemeldet: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau Büromanagement, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Fleischerei, Verkäufer/in, Medizinische/r Fachangestellte/r, Kfz-Mechatroniker/in PKW-Technik, Industriemechaniker/in, Handelsfachwirt/in, Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik und Elektroniker/in Betriebstechnik.

Kontakt: Für Beratungswünsche vergibt die Berufsberatung auch kurzfristig Termine. Ein Terminwunsch kann per E-Mail unter saarland.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder über die gebührenfreie Servicerufnummer (0800) 4 5555 00 vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten oder ihre gemeldeten Ausbildungsstellen bislang noch nicht besetzen konnten, können sich unter der gebührenfreien Servicerufnummer 0800 4 5555 20 an den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters wenden.

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